familie todt
Moderatoren: Dr. Enrico Weller, Mario Weller
familie todt
Hallo Forumsmitglieder,
wer kann denn etwas beisteuern zu der Genealogie der Familie Todt?
Es interessiert mich wer, wann geboren und gestorben ist, welchen MUSIKinstrumentenmacherzweig (Saite/Holz/Blech) er erlernte und wo die Ausbildung war.
Wenn es geht natürlich etwas über sein jeweiligen Lebenslauf.
Querverweise sind natürlich ebenfalls willkommen.
Danke
Diese Anfrage steht auch bei den Sait'lern.
intune
wer kann denn etwas beisteuern zu der Genealogie der Familie Todt?
Es interessiert mich wer, wann geboren und gestorben ist, welchen MUSIKinstrumentenmacherzweig (Saite/Holz/Blech) er erlernte und wo die Ausbildung war.
Wenn es geht natürlich etwas über sein jeweiligen Lebenslauf.
Querverweise sind natürlich ebenfalls willkommen.
Danke
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intune
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Re: familie todt
Hallo Intune,
leider stellen die Holzblasinstrumentenmacher der Familie immer noch eine unfertige âBaustelleâ bei mir dar, über die daher noch nichts oder nur wenig Druckreifes bzw. Forum-taugliches zu sagen ist.
In meinem Buch zum vogtl. Blasinstrumentenbau sind die Informationen zu den Todts vor allem deshalb relativ dünn, weil die bekannten Vertreter erst nach meiner pragmatischen Zäsur, d. h. nach 1900 aktiv wurden. Dazu zählen die Klarinettenbauer Karl Friedrich Todt (1913-1999) und dessen Vater Johann Hans Todt (1883-1947), weiterhin Bernhard Todt (ebenfalls ein sher guter Klarinettenbauer) und der Metallblasinstrumentenmacher Erhard Todt. Zu letzterem weià mein Bruder sicherlich mehr.
In der âSaitenfraktionâ gibt es auch einige Vertreter, aber weniger im Erlbacher Raum, sondern z. B. als Gitarrenmacher in SträÃel, dann noch eine gröÃere Firma: Herrmann Todt (später Bachmann) in Markneukirchen.
Soviel auf die Schnelle und so schnell habe ich auch dazu nichts Neues.
Viele GrüÃe
Enrico Weller
leider stellen die Holzblasinstrumentenmacher der Familie immer noch eine unfertige âBaustelleâ bei mir dar, über die daher noch nichts oder nur wenig Druckreifes bzw. Forum-taugliches zu sagen ist.
In meinem Buch zum vogtl. Blasinstrumentenbau sind die Informationen zu den Todts vor allem deshalb relativ dünn, weil die bekannten Vertreter erst nach meiner pragmatischen Zäsur, d. h. nach 1900 aktiv wurden. Dazu zählen die Klarinettenbauer Karl Friedrich Todt (1913-1999) und dessen Vater Johann Hans Todt (1883-1947), weiterhin Bernhard Todt (ebenfalls ein sher guter Klarinettenbauer) und der Metallblasinstrumentenmacher Erhard Todt. Zu letzterem weià mein Bruder sicherlich mehr.
In der âSaitenfraktionâ gibt es auch einige Vertreter, aber weniger im Erlbacher Raum, sondern z. B. als Gitarrenmacher in SträÃel, dann noch eine gröÃere Firma: Herrmann Todt (später Bachmann) in Markneukirchen.
Soviel auf die Schnelle und so schnell habe ich auch dazu nichts Neues.
Viele GrüÃe
Enrico Weller
Re: familie todt
Hallo Herr Weller,
in der Klarinettenfraktion, oder sagen wir besser bei den absoluten Insidern, gibt es eine handvoll Namen , die mit Ehrfurcht genannt werden. Zu Oehler ist ja ein wunderbares Buch herausgekommen, zu seinen Schülern Mitstreitern und dem unmittelbaren Umfeld leider noch nichts.
Karl Friedrich Todt (1913-1999) gehört mit dazu. Es wäre eine Wohltat wenn sich zu diesen Namen Informationen und Bilder verdichten würden.
Leider, ja geradezu signifikant, waren alle diese Herren entweder unverheiratet oder auch/und kinderlos.
wie heiÃt es beim FuÃball - schaun wir mal !

in der Klarinettenfraktion, oder sagen wir besser bei den absoluten Insidern, gibt es eine handvoll Namen , die mit Ehrfurcht genannt werden. Zu Oehler ist ja ein wunderbares Buch herausgekommen, zu seinen Schülern Mitstreitern und dem unmittelbaren Umfeld leider noch nichts.
Karl Friedrich Todt (1913-1999) gehört mit dazu. Es wäre eine Wohltat wenn sich zu diesen Namen Informationen und Bilder verdichten würden.
Leider, ja geradezu signifikant, waren alle diese Herren entweder unverheiratet oder auch/und kinderlos.
wie heiÃt es beim FuÃball - schaun wir mal !
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Re: familie todt
Hallo intune,
ganz so unbeackert ist das Feld um und nach Oehler ja nicht! Viele der wichtigen vogtländischen Klarinettenbauer-Familien habe ich in den 1990er Jahren im Rohrblatt eingehend protraitiert: Uebel, Wurlitzer, Meinel, Nürnberger, Scherzer. Erst daraus entstand die Pflicht, sich endlich eingehend mit Oehler zu beschäftigen.
Leider sind deshalb einige andere auf der Strecke bzw. noch unbearbeitet geblieben. Hinsichtlich Grässel empfehle ich noch das Kapitel in Dr. Frank Bärs Nürnberger Klarinettenkatalog (Bd. 5).
Viele GrüÃe
E. Weller
ganz so unbeackert ist das Feld um und nach Oehler ja nicht! Viele der wichtigen vogtländischen Klarinettenbauer-Familien habe ich in den 1990er Jahren im Rohrblatt eingehend protraitiert: Uebel, Wurlitzer, Meinel, Nürnberger, Scherzer. Erst daraus entstand die Pflicht, sich endlich eingehend mit Oehler zu beschäftigen.
Leider sind deshalb einige andere auf der Strecke bzw. noch unbearbeitet geblieben. Hinsichtlich Grässel empfehle ich noch das Kapitel in Dr. Frank Bärs Nürnberger Klarinettenkatalog (Bd. 5).
Viele GrüÃe
E. Weller
Re: familie todt
zu früher Morgenstunde:
Todt, Sandner, Schaller, Berthold, Wünneberg, Sauerhering, Knochenhauer.
das Leben besteht aus Hoffnungen - und ich glaube auch die Zeit ist reif dafür.
Wie immer ein Dankeschön an das Forumsteam.
Todt, Sandner, Schaller, Berthold, Wünneberg, Sauerhering, Knochenhauer.
das Leben besteht aus Hoffnungen - und ich glaube auch die Zeit ist reif dafür.
Wie immer ein Dankeschön an das Forumsteam.
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Re: familie todt
Hallo intune,
hier ein Beitrag aus der Blechabteilung:
Friedrich Wilhelm Todt wurde am 2. März 1844 in Eubabrunn (Sachsen) geboren. Er war der zweite Sohn und das dritte Kind seiner Eltern. Sein Vater, Johann Friedrich Todt, war Gutsbesitzer und bewirtschaftete ein Gasthaus in Eubabrunn. Friedrich Wilhelm Todt erlernte den Beruf eines Blechblasinstrumentenmacher und heiratete am 15. Juni 1873 eine Emma Emilie(geb. Götz). Aus der Ehe gingen 6 Kinder hervor.
- Emma Ida Todt, geboren am 18. Januar 1874 in Deutschland
- Wilhelm Otto Todt, geboren am 7. Juli 1875 in Deutschland
- Arthur Todt, geboren 1884 in New York ?, gestorben am 5. Juni 1890 in Elkhart im Alter von 6 Jahren an Diphterie
- Charles William Todt, geboren im März 1890 in Elkhart, gestorben am 7. Mai 1911 in Elkhart im Alter von 20 Jahren an Tuberkulose
- Edward Bismark Todt
- Frederick William Todt
Die Familie wanderte vermutlich im Jahr 1880 nach Amerika (New York) aus. Die Passagierliste der âFrisiaâ vermerkt Wilhelm und Emma Todt sowie die Kinder Ida und Otto.
Spätestens 1883 übernahm Friedrich Wilhelm Todt die Werkstatt von Henry William Moennig.
Es ist möglich, dass F.W. Todt mit seiner Familie nach Amerika auswanderte in der festen Absicht, die Werkstatt von Moennig zu übernehmen. Da Moennig lange vor Todt ebenfalls von Markneukirchen nach New York auswanderte, gab es hier sicherlich Verbindungen. Es ist denkbar, dass Moennig auf der Suche nach einem geeigneten Nachfolger sich an F.W. Todt wandte. Für Todt könnte dies ein Motiv zur Auswanderung gewesen sein. Er hätte für sich und seine Familie zumindest eine berufliche Perspektive gehabt. Moennig selbst war von 1857 bis 1883 in New York als Blechblasinstrumentenmacher gelistet.
Im Jahr 1885 wurde F.W. Todt von einem Mitarbeiter der Fa. C.G. Conn veranlasst, nach Elkhart (Indiana) zu kommen. F.W. Todt war dann über 26 Jahre in der Fabrik von C.G. Conn in Elkhart beschäftigt. Um 1910 wechselte Todt zur Konkurenzfirma Martin Band Instruments (ebenfalls in Elkhart). Friedrich Wilheim Todt starb am 18. Januar 1918 in Elkhart. Seine Frau folgte ihm am 30. Dezember 1924.
Viele GrüÃe von
Instrumantik
hier ein Beitrag aus der Blechabteilung:
Friedrich Wilhelm Todt wurde am 2. März 1844 in Eubabrunn (Sachsen) geboren. Er war der zweite Sohn und das dritte Kind seiner Eltern. Sein Vater, Johann Friedrich Todt, war Gutsbesitzer und bewirtschaftete ein Gasthaus in Eubabrunn. Friedrich Wilhelm Todt erlernte den Beruf eines Blechblasinstrumentenmacher und heiratete am 15. Juni 1873 eine Emma Emilie(geb. Götz). Aus der Ehe gingen 6 Kinder hervor.
- Emma Ida Todt, geboren am 18. Januar 1874 in Deutschland
- Wilhelm Otto Todt, geboren am 7. Juli 1875 in Deutschland
- Arthur Todt, geboren 1884 in New York ?, gestorben am 5. Juni 1890 in Elkhart im Alter von 6 Jahren an Diphterie
- Charles William Todt, geboren im März 1890 in Elkhart, gestorben am 7. Mai 1911 in Elkhart im Alter von 20 Jahren an Tuberkulose
- Edward Bismark Todt
- Frederick William Todt
Die Familie wanderte vermutlich im Jahr 1880 nach Amerika (New York) aus. Die Passagierliste der âFrisiaâ vermerkt Wilhelm und Emma Todt sowie die Kinder Ida und Otto.
Spätestens 1883 übernahm Friedrich Wilhelm Todt die Werkstatt von Henry William Moennig.
Es ist möglich, dass F.W. Todt mit seiner Familie nach Amerika auswanderte in der festen Absicht, die Werkstatt von Moennig zu übernehmen. Da Moennig lange vor Todt ebenfalls von Markneukirchen nach New York auswanderte, gab es hier sicherlich Verbindungen. Es ist denkbar, dass Moennig auf der Suche nach einem geeigneten Nachfolger sich an F.W. Todt wandte. Für Todt könnte dies ein Motiv zur Auswanderung gewesen sein. Er hätte für sich und seine Familie zumindest eine berufliche Perspektive gehabt. Moennig selbst war von 1857 bis 1883 in New York als Blechblasinstrumentenmacher gelistet.
Im Jahr 1885 wurde F.W. Todt von einem Mitarbeiter der Fa. C.G. Conn veranlasst, nach Elkhart (Indiana) zu kommen. F.W. Todt war dann über 26 Jahre in der Fabrik von C.G. Conn in Elkhart beschäftigt. Um 1910 wechselte Todt zur Konkurenzfirma Martin Band Instruments (ebenfalls in Elkhart). Friedrich Wilheim Todt starb am 18. Januar 1918 in Elkhart. Seine Frau folgte ihm am 30. Dezember 1924.
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Instrumantik

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Re: familie todt
Hallo Instrumantik bzw. Herr Arzig,
das ist ja wunderbar, hier in unserem Forum von einem Leser etwas richtig Neues zu erfahren. Noch dazu über einen ausgewanderten Vogtländer, zu dem wir bisher lediglich die Anfänge seiner Laufbahn bestimmen konnten.
Friedrich Wilhelm Todt ist in den Akten unserer Blasinstrumentenmacher-Geselleschaft zu finden. Dort trat er 1874 als Mitglied Nr. 317 ein, später wurde er âauf Wunsch gestrichenâ. Seine Lehrzeit hatte er 1859-1862 bei Heinrich August Lorenz (1821-1897) absolviert, der ab 1888 im Vorstand der ersten Markneukirchner Blasinstrumentenmacher-Innung aktiv war. Da war Todt aber schon ein Amerikaner.
Durch Ihre Informationen weià ich jetzt endlich mehr.
Viele GrüÃe
E. Weller
das ist ja wunderbar, hier in unserem Forum von einem Leser etwas richtig Neues zu erfahren. Noch dazu über einen ausgewanderten Vogtländer, zu dem wir bisher lediglich die Anfänge seiner Laufbahn bestimmen konnten.
Friedrich Wilhelm Todt ist in den Akten unserer Blasinstrumentenmacher-Geselleschaft zu finden. Dort trat er 1874 als Mitglied Nr. 317 ein, später wurde er âauf Wunsch gestrichenâ. Seine Lehrzeit hatte er 1859-1862 bei Heinrich August Lorenz (1821-1897) absolviert, der ab 1888 im Vorstand der ersten Markneukirchner Blasinstrumentenmacher-Innung aktiv war. Da war Todt aber schon ein Amerikaner.
Durch Ihre Informationen weià ich jetzt endlich mehr.
Viele GrüÃe
E. Weller
Re: familie todt
auch ich bin begeistert, danke Dirk, das ist eine runde antwort.
eines beschäftigt mich sofort, wieder der name moennig - ich suche noch immer den namen moenning, sprich ein "n" zuviel.
ob er aus einer ausgewanderten markneukirchener linie stammt und amerikanisiert wurde?
es ist bizarr und bezwingend immer wieder zu "erlesen" wie doch die kreise der instrumentenbauer eng geschlungen sind.
vielen dank für diese info - und einen guten start ab 12. okt.
wünscht ralph
eines beschäftigt mich sofort, wieder der name moennig - ich suche noch immer den namen moenning, sprich ein "n" zuviel.
ob er aus einer ausgewanderten markneukirchener linie stammt und amerikanisiert wurde?
es ist bizarr und bezwingend immer wieder zu "erlesen" wie doch die kreise der instrumentenbauer eng geschlungen sind.
vielen dank für diese info - und einen guten start ab 12. okt.
wünscht ralph