Die einzige Information, die ich ihnen über den Instrumentenbauer Theodor Poppe aus Dresden geben kann, ist die, dass er im Weltadressbuch von Paul de Wit aus dem Jahr 1912 als Holzblasinstrumentenmacher verzeichnet ist und seine Werkstatt in jenem Jahr in der Wolfsgasse 5 H in Dresden hatte.
auch im New Langwill Index, dem Lexikon der Blasinstrumentenbauer, ist zu Theodor Poppe nicht viel zu finden. Die Zeit seines Wirkens ist dort für ca. 1880-1930 angegeben, 1929 soll er die Firma des bereits 1913 verstorbenen Heinrich Pinder übernommen haben, offenbar von dessen Witwe.
Im Hand- und Adressbuch der deutschen Musikinstrumenten-Wirtschaft ist die Firma Poppe noch 1940 in der Kaulbachstr. 29 verzeichnet. Demnach ist die Werkstatt mehrfach umgezogen, denn im Weltadressbuch von 1925/26 steht sie in der Johannesstr. 17, vor 1900 ist die Firma allerdings in den mir vorliegenden Branchenadressbüchern nicht verzeichnet.
Die Fa. Poppe ist in den Bombennächten des13. Februar 1945 in Dresden untergegangen. Diese Information verdanke ich meinem alten Lehrer Carlo ReiÃig, der bis 1953 in Dresden als Oboist wirkte, danach ging er nach Rostock. Herr Peter Fischer, Solooboist des Gewandhauses zu Leipzig, hat bis in die 70er Jahre noch auf solch einem Instrument geblasen. Diese Instrumente hatten einen ausgezeichneten Ruf dank ihres sehr schönen Tones. Leider sind sie in der Intonation nicht mit den modernen Instrumenten vergleichbar, also heute nicht mehr in den Orchestern zu spielen. Es müssen auch andere, von heutigen MaÃen sich unterscheidende Rohre gebaut werden. Gern würde ich ein solches Instrument erwerben, da ich im Besitz eines Englisch Horns derselben Firma bin.