Geigenhals
Moderatoren: Heidrun Eichler, Udo Kretzschmann
Geigenhals
Guten Abend ,
kann mir jemand etwas zu der Hohlkehle sagen,
hat jemand so etwas schon gesehen ?
Leider habe ich bisher nichts darüber gefunden.
Bezüglich einer Rückmeldung wäre ich dankbar.
Furniertes Griffbrett
Einen schönen Abend
kann mir jemand etwas zu der Hohlkehle sagen,
hat jemand so etwas schon gesehen ?
Leider habe ich bisher nichts darüber gefunden.
Bezüglich einer Rückmeldung wäre ich dankbar.
Furniertes Griffbrett
Einen schönen Abend
-
- Geigenbaumeister
- Beiträge: 570
- Registriert: Do 02. Feb 2006, 11:16
- Wohnort: Markneukirchen
- Kontaktdaten:
Re: Geigenhals
Hallo JoeRu,
ich bin mir nicht so sicher, was auf dem ersten Foto abgebildet ist, wahrscheinlich das Steg- seitige Ende eines Griffbretts. Nun, da wurde die Kehlung einfach recht zügig, ja flüchtig gearbeitet, sprich es wurde schnell mal mit dem Schnitzer herum gefahren und viel Holz ist dabei stehen geblieben. Und da es sich wie Sie sagen um ein furniertes Griffbrett handelt, ist das auch nicht so schlimm, da die Masse eh viel geringer ist (Kern hat sicher geringere Dichte als Ebenholz), als bei einem massiv aus Ebenholz gearbeiteten Griffbrett.
Auf dem anderen Bild sieht man, dass die Bahn des Halsgriffs gekehlt wurde. Dafür gibt es mehrere mögliche Begründungen:
- Masse- Einsparung
- Reparaturfreundlichkeit (Griffbrett ist so leichter zu lösen)
- Leimfläche verkleinern, um den überschüssigen Leim aufzunehmen, was das Aufleimen erleichtert (kein "Aquaplaning")
- durch die geringere Fläche, läßt sich diese leichter abrichten
Ansonsten fallen einem eventuell auch noch andere Begründungen ein, wenn man das Teil direkt in Händen hält.
Schöne Grüße
Udo
ich bin mir nicht so sicher, was auf dem ersten Foto abgebildet ist, wahrscheinlich das Steg- seitige Ende eines Griffbretts. Nun, da wurde die Kehlung einfach recht zügig, ja flüchtig gearbeitet, sprich es wurde schnell mal mit dem Schnitzer herum gefahren und viel Holz ist dabei stehen geblieben. Und da es sich wie Sie sagen um ein furniertes Griffbrett handelt, ist das auch nicht so schlimm, da die Masse eh viel geringer ist (Kern hat sicher geringere Dichte als Ebenholz), als bei einem massiv aus Ebenholz gearbeiteten Griffbrett.
Auf dem anderen Bild sieht man, dass die Bahn des Halsgriffs gekehlt wurde. Dafür gibt es mehrere mögliche Begründungen:
- Masse- Einsparung
- Reparaturfreundlichkeit (Griffbrett ist so leichter zu lösen)
- Leimfläche verkleinern, um den überschüssigen Leim aufzunehmen, was das Aufleimen erleichtert (kein "Aquaplaning")
- durch die geringere Fläche, läßt sich diese leichter abrichten
Ansonsten fallen einem eventuell auch noch andere Begründungen ein, wenn man das Teil direkt in Händen hält.
Schöne Grüße
Udo
Re: Geigenhals
Hallo Udo,
mich würde interessieren ob jemand so einen gekehlten Hals bereits gesehen hat. Die Geige ist vor 1750.
Leider passt der Hals und die Schnecke nicht zum Körper.
Die Geige soll aus Mittenwald stammen.
Die hintere Zarge hat keine Reifchen, ich habe gelesen dass die Italiener versucht haben die Klebeflächen aufgrund der Schwingung klein zu halten. Das würde wieder der Hohlkehle von dem Hals entsprechen
Liebe Grüße
mich würde interessieren ob jemand so einen gekehlten Hals bereits gesehen hat. Die Geige ist vor 1750.
Leider passt der Hals und die Schnecke nicht zum Körper.
Die Geige soll aus Mittenwald stammen.
Die hintere Zarge hat keine Reifchen, ich habe gelesen dass die Italiener versucht haben die Klebeflächen aufgrund der Schwingung klein zu halten. Das würde wieder der Hohlkehle von dem Hals entsprechen
Liebe Grüße
-
- Geigenbaumeister
- Beiträge: 570
- Registriert: Do 02. Feb 2006, 11:16
- Wohnort: Markneukirchen
- Kontaktdaten:
Re: Geigenhals
Hallo JoeRu,
ja, ich habe schon so gekehlte Halsgriffe gesehen.
Aber was soll diese Frage?
Und was ist denn die "hintere Zarge"?
Mittenwald und Italien, gebaut vor 1750. Ich weiß nicht so recht, was diese Informationen (woher auch immer diese stammen) sagen sollen.
Aber ich könnte mir vorstellen, da wird wieder einmal nach einem Beweis für italienische Provenienz gesucht und dabei ist es vielleicht eine ganz einfache Geige...
Ich bringe halt wieder einmal die Gebetsmühle in Schwung: Manchmal(!) kann man anhand guter(!) Fotos ein wenig mehr zur Herkunft eines Instruments sagen, viel besser wäre es aber, mit der Geige zum Geigenmacher des Vertrauens zu gehen. In der Werkstatt kann man die Randarbeit untersuchen, kann mit entsprechenden Hilfsmitteln die Innenarbeit begutachten, sieht den Lack und die Grundierung im Gegenlicht, im Streiflicht und und und. Das geht nur mit dem Instrument in Händen.
Und noch eins, auch das habe ich schon zig mal gesagt. Viel wichtiger als die Herkunft ist doch, ob die Violine vernünftig klingt, dafür wurden und werden Geigen gebaut.
Gruß
Udo
ja, ich habe schon so gekehlte Halsgriffe gesehen.
Aber was soll diese Frage?
Wenn Kopf und Korpus eh nicht zusammengehören, dann ist es doch völlig irrelevant, ob und wie der Halsgriff gekehlt ist?!Leider passt der Hals und die Schnecke nicht zum Körper.
Und was ist denn die "hintere Zarge"?
Mittenwald und Italien, gebaut vor 1750. Ich weiß nicht so recht, was diese Informationen (woher auch immer diese stammen) sagen sollen.
Aber ich könnte mir vorstellen, da wird wieder einmal nach einem Beweis für italienische Provenienz gesucht und dabei ist es vielleicht eine ganz einfache Geige...
Ich bringe halt wieder einmal die Gebetsmühle in Schwung: Manchmal(!) kann man anhand guter(!) Fotos ein wenig mehr zur Herkunft eines Instruments sagen, viel besser wäre es aber, mit der Geige zum Geigenmacher des Vertrauens zu gehen. In der Werkstatt kann man die Randarbeit untersuchen, kann mit entsprechenden Hilfsmitteln die Innenarbeit begutachten, sieht den Lack und die Grundierung im Gegenlicht, im Streiflicht und und und. Das geht nur mit dem Instrument in Händen.
Und noch eins, auch das habe ich schon zig mal gesagt. Viel wichtiger als die Herkunft ist doch, ob die Violine vernünftig klingt, dafür wurden und werden Geigen gebaut.
Gruß
Udo
Re: Geigenhals
Hallo Udo
Die Geige ist von 1724 , der Hals ist aufgesetzt und genagelt, nicht eingelassen. Körper und Hals gehören vermutlich nicht zusammen, ietzt interessiert mich woher der Hals stammen könnte. Der Körper ist nach Meinung der Experten Mittenwald
Daher die Frage ob jemand einen alten Meister kennt der so gearbeitet hat.
Mich interessiert woher Hals und Schnecke stammt.
Korpus ist soweit zugeordnet.
Liebe Grüße
Die Geige ist von 1724 , der Hals ist aufgesetzt und genagelt, nicht eingelassen. Körper und Hals gehören vermutlich nicht zusammen, ietzt interessiert mich woher der Hals stammen könnte. Der Körper ist nach Meinung der Experten Mittenwald
Daher die Frage ob jemand einen alten Meister kennt der so gearbeitet hat.
Mich interessiert woher Hals und Schnecke stammt.
Korpus ist soweit zugeordnet.
Liebe Grüße
Re: Geigenhals
Hallo Udo,
Ich wären dir dankbar für einen Tipp,
Welcher alte Meister hat den Hals in dieser Form
gekehlt?
Laut Dentro ist das Holz Korpus vor 1700
Liebe Grüße
Ich wären dir dankbar für einen Tipp,
Welcher alte Meister hat den Hals in dieser Form
gekehlt?
Laut Dentro ist das Holz Korpus vor 1700
Liebe Grüße