Hallo Liebes Forum
Ich habe vor einiger Zeit eine uralte und ungewöhnliche Klarinette erstanden und würde gerne wissen wie alt sie etwa ist und ob noch mehr über dieses oder ähnliche Instrumente bekannt ist.
Sie trägt den blassen Stempel der Firma Meinel Herald aus Klingenthal. Meine bisherige Info: Sie hat "damals" viele Instrumente aus Böhmen bezogen und unter ihrem Namen weitervertrieben.
Kann mir hier jemand weiter helfen?
Leider ist das Unterteil etwas undicht, und an einer Stelle geflickt. Das Mundstück ist auch nicht vorhanden
Klarinette Meinel Herald
Moderatoren: Dr. Enrico Weller, Mario Weller
Klarinette Meinel Herald
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Re: Klarinette Meinel Herald
Hallo Myko,
hier einige Informationen zur Firma, die wir schon 2007 im Forum stehen hatten:
die 1893 gegründete Firma Meinel & Herold in Klingenthal war ursprünglich eine Akkordeonfabrik, welches sich aber im Laufe der Jahre zu einem der bedeutendsten Handelsunternehmen der Region entwickelte. Im Gegensatz zu den meisten Musikinstrumentenhändlern, - exporteuren, -verlegern bzw. -fortschickern (oder wie auch immer man sich bezeichnete) war Meinel & Herold ausschließlich, dabei aber äußerst erfolgreich im Versandgeschäft an den Privatkunden tätig.
Man bediente also direkt den musizierenden Endverbraucher, sei es Musiker, Instrumentallehrer, Orchester etc. im In- und Ausland. Wie die anderen ortsansässigen Handelsgeschäfte vertrieb man das reiche und vielfältige Herstellungsspektrum der sächsisch-westböhmischen Region. In den 1930er Jahren stellte man selbst auch Metallblasinstrumente, weiterhin Gitarren und Schlaginstrumente her.
Ihre Klarinette gehörte schon in dieser Zeit zu den einfachsten Modellen mit wenigen Klappen, ohne Brillenringe und mit sehr einfach gehaltenen Kleinfingerklappen (ohne Rollen). In Meinel-und-Herold-Katalogen um 1930 sind solche Instrumente zu sehen.
Herzliche Grüße
E. Weller
hier einige Informationen zur Firma, die wir schon 2007 im Forum stehen hatten:
die 1893 gegründete Firma Meinel & Herold in Klingenthal war ursprünglich eine Akkordeonfabrik, welches sich aber im Laufe der Jahre zu einem der bedeutendsten Handelsunternehmen der Region entwickelte. Im Gegensatz zu den meisten Musikinstrumentenhändlern, - exporteuren, -verlegern bzw. -fortschickern (oder wie auch immer man sich bezeichnete) war Meinel & Herold ausschließlich, dabei aber äußerst erfolgreich im Versandgeschäft an den Privatkunden tätig.
Man bediente also direkt den musizierenden Endverbraucher, sei es Musiker, Instrumentallehrer, Orchester etc. im In- und Ausland. Wie die anderen ortsansässigen Handelsgeschäfte vertrieb man das reiche und vielfältige Herstellungsspektrum der sächsisch-westböhmischen Region. In den 1930er Jahren stellte man selbst auch Metallblasinstrumente, weiterhin Gitarren und Schlaginstrumente her.
Ihre Klarinette gehörte schon in dieser Zeit zu den einfachsten Modellen mit wenigen Klappen, ohne Brillenringe und mit sehr einfach gehaltenen Kleinfingerklappen (ohne Rollen). In Meinel-und-Herold-Katalogen um 1930 sind solche Instrumente zu sehen.
Herzliche Grüße
E. Weller
Re: Klarinette Meinel Herald
Hallo Enrico Weller
Vor allem möchte ich mich für die ausführliche Antwort bedanken. Ich hatte gemutmaßt dass das Instrument noch ein paar Jahre älter sein müsste wegen der einfachen Bauart usw.
Das Wissen darüber, was ich da in Händen halte, Herkunft, Alter und Geschichte der Klarinette, ist für mich ein Anreiz mehr, mich auf das Klarinettenspiel-Lernen einzulassen.
Ich habe auch auf einer Yamaha-Kunstoff-Klarinette und auf einer Böhm-Klarinette aus Kunststoff geübt, doch der Klang dieses Instrumentes ist viel voller und hört sich einfach besser an.
Und meiner notorisch-motorischen Ungeschicklichkeit kommt es vielleicht auch entgegen dass die Klarinette so einfach gebaut ist.
Also noch mal: Vielen Dank für die Informationen
Myko
Vor allem möchte ich mich für die ausführliche Antwort bedanken. Ich hatte gemutmaßt dass das Instrument noch ein paar Jahre älter sein müsste wegen der einfachen Bauart usw.
Das Wissen darüber, was ich da in Händen halte, Herkunft, Alter und Geschichte der Klarinette, ist für mich ein Anreiz mehr, mich auf das Klarinettenspiel-Lernen einzulassen.
Ich habe auch auf einer Yamaha-Kunstoff-Klarinette und auf einer Böhm-Klarinette aus Kunststoff geübt, doch der Klang dieses Instrumentes ist viel voller und hört sich einfach besser an.
Und meiner notorisch-motorischen Ungeschicklichkeit kommt es vielleicht auch entgegen dass die Klarinette so einfach gebaut ist.
Also noch mal: Vielen Dank für die Informationen
Myko
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Re: Klarinette Meinel Herald
Hallo Myko,
ein Weniger an Klappen kann durchaus ein Plus beim Klang bedeuten. Dann kommt es natürlich auf das Mundstück an, selten nimmt man da noch die alten (oft Holz-)Mundstücke. Aber auch dort kann man positiv überrascht werden.
Viele Grüße und viel Freude beim Spielen
E. Weller
ein Weniger an Klappen kann durchaus ein Plus beim Klang bedeuten. Dann kommt es natürlich auf das Mundstück an, selten nimmt man da noch die alten (oft Holz-)Mundstücke. Aber auch dort kann man positiv überrascht werden.
Viele Grüße und viel Freude beim Spielen
E. Weller
Klarinette Meinel & Herold
Stimmt es, dass Clemens Wurlitzer mit Meinel & Herold zusammengearbeitet hat?
Re: Klarinette Meinel & Herold
umgekehrt vielleicht!GerdLon hat geschrieben:Stimmt es, dass Clemens Wurlitzer mit Meinel & Herold zusammengearbeitet hat?