Hallo zusammen,
letzte Woche schaute ich mir die WeiÃgerberausstellung an -absolut fantastisch!
Mir fiel auf ,daà bei einigen Gitarre (links im Saal) die Decke am Binding entlang der Kontur leicht konkav ist.Eine leichte Sicke .
Ist dies typisch ?
Oder erzielte der Gitarrenbaumeister damit einen bestimmten Effekt der "vorgespannten Decke"?
GruÃ
Lothar
WeiÃgerber Deckenkonstruktion
Moderatoren: Heidrun Eichler, STELOL
Re: WeiÃgerber Deckenkonstruktion
Hallo Lothar,
ja, das ist typisch für die späte Schaffensphase von Richard Jacob. Die so genannte "Hohlkehle" - von der Geigenbauart abgeguckt - baute er ab ca. 1941, vielleicht auch schon ab 1939 (?) für seine Decken. Erst war die Hohlkehle nur innen, dann auÃen. Auch sind Instrumente bekannt, wo sich die Hohlkehle innen UND auÃen befindet. Auch Böden (in der ansonsten sehr hervorragenden Ausstellung leider kaum zu sehen) sind gekehlt worden. Der Effekt: schau Dir den herkömmlichen Lautsprecher an, wo an einem dünnen Kautschukrand in der Mitte ein relativ festes Teil schwingt! Es ist zudem eine OberflächenvergröÃerung und wurde ausschlieÃlich der Klangverbesserung wegen gebaut. Und der Klang ist wirklich einzigartig!! R. Jacob hat die Decke mit Handwerkzeug ausgehöhlt, das ist bemerkenswert! Nicht nur seine Spitzeninstrumente der letzten Phase, sondern auch "einfache" oder das Modell "Tielke" besitzen solch eine Hohlkehle.
Die Vollendung erfuhr diese Bauweise in seinem Modell "GroÃe Konzert Solo-Gitarre", wo er noch überständige Ränder an Boden und DEcke (ebenfalls wie Geige) fertigte.
Richard Jacob hat bis zum Ende seines schaffensreichen Lebens experimentiert und schuf seine Instrumente zur form- und klangvollendeten Kunstwerken!
Soweit erstmal von mir ganz kurz und in aller Bescheidenheit, sicher kann der eine oder andere WeiÃgerber-Kenner meine Antwort noch ergänzen.
Herzlichst
Micha
ja, das ist typisch für die späte Schaffensphase von Richard Jacob. Die so genannte "Hohlkehle" - von der Geigenbauart abgeguckt - baute er ab ca. 1941, vielleicht auch schon ab 1939 (?) für seine Decken. Erst war die Hohlkehle nur innen, dann auÃen. Auch sind Instrumente bekannt, wo sich die Hohlkehle innen UND auÃen befindet. Auch Böden (in der ansonsten sehr hervorragenden Ausstellung leider kaum zu sehen) sind gekehlt worden. Der Effekt: schau Dir den herkömmlichen Lautsprecher an, wo an einem dünnen Kautschukrand in der Mitte ein relativ festes Teil schwingt! Es ist zudem eine OberflächenvergröÃerung und wurde ausschlieÃlich der Klangverbesserung wegen gebaut. Und der Klang ist wirklich einzigartig!! R. Jacob hat die Decke mit Handwerkzeug ausgehöhlt, das ist bemerkenswert! Nicht nur seine Spitzeninstrumente der letzten Phase, sondern auch "einfache" oder das Modell "Tielke" besitzen solch eine Hohlkehle.
Die Vollendung erfuhr diese Bauweise in seinem Modell "GroÃe Konzert Solo-Gitarre", wo er noch überständige Ränder an Boden und DEcke (ebenfalls wie Geige) fertigte.
Richard Jacob hat bis zum Ende seines schaffensreichen Lebens experimentiert und schuf seine Instrumente zur form- und klangvollendeten Kunstwerken!
Soweit erstmal von mir ganz kurz und in aller Bescheidenheit, sicher kann der eine oder andere WeiÃgerber-Kenner meine Antwort noch ergänzen.
Herzlichst
Micha
Re: WeiÃgerber Deckenkonstruktion
Kleiner Nachtrag zu meiner Antwort:
Du findest jede in der Ausstellung gesehene Gitarre in dem bald erscheinenden Buch von Christof Hanusch!!
Gut fotografiert von allen Seiten und umfangreich beschrieben. Es gibt auch viele neue Informationen über das Leben und Werk Richard Jacobs. Du kannst das Buch beim Museum bestellen.
(Wie konnte ich diese Info in meiner ersten Antwort nur vergessen...???)
Gruà nochmal:
Micha
Du findest jede in der Ausstellung gesehene Gitarre in dem bald erscheinenden Buch von Christof Hanusch!!
Gut fotografiert von allen Seiten und umfangreich beschrieben. Es gibt auch viele neue Informationen über das Leben und Werk Richard Jacobs. Du kannst das Buch beim Museum bestellen.
(Wie konnte ich diese Info in meiner ersten Antwort nur vergessen...???)

Gruà nochmal:
Micha