gottsmann rudolf
Moderatoren: Dr. Enrico Weller, Mario Weller
gottsmann rudolf
Hallo Herr Weller,
heute bin ich wieder einmal der Auskunftssuchende:
Rudolf Gottsmann aus Wohlhausen taucht immer wieder auf dem Klarinettensektor auf. Es sind durchweg gut gebaute, filigrane, saubere Instrumente, bis hoch zum Oehlersystem.
Was gibt es über Herrn Gottsmann zu sagen, muss ich ihn als mittelgroÃen Produzenten einordnen oder war er gar nur Händler.
Danke für Ihre Bemühung.
Intune
heute bin ich wieder einmal der Auskunftssuchende:
Rudolf Gottsmann aus Wohlhausen taucht immer wieder auf dem Klarinettensektor auf. Es sind durchweg gut gebaute, filigrane, saubere Instrumente, bis hoch zum Oehlersystem.
Was gibt es über Herrn Gottsmann zu sagen, muss ich ihn als mittelgroÃen Produzenten einordnen oder war er gar nur Händler.
Danke für Ihre Bemühung.
Intune
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- Beiträge: 531
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- Wohnort: Markneukirchen
Re: gottsmann rudolf
Lieber Herr Burke,
zur Firma Gottsmann bin ich leider (noch) nicht ganz so aussagekräftig. Deswegen nur einige kurze Angaben.
Aus der Familie Gottsmann in Wohlhausen sind bisher in zwei Generationen vier bzw. fünf Holzblasinstrumentenmacher bekannt, die jedoch nicht alle selbständig gearbeitet haben.
Die bekannteste Firma war die von Rudolf Gottsmann (1894-1960), deren Gründungsjahr ich noch nicht ermitteln konnte. Bis 1960 wurde über die Migma Markneukirchen geliefert, das ist z. T. im Stempel zu sehen. Ab 1961 gehörte die Firma dann zur PGH Sinfonia (ebenfalls im Stempel vermerkt), der Betrieb wurde bis 1981 von Rudolf Gottsmanns Bruder Gerhard weitergeführt.
Zur Genossenschaft Sinfonia kamen (kaum freiwillig!) nur diejenigen Werkstätten, die einige Mitarbeiter hatten (z. B. auch die Klarinettenbauer Cl. Meinel und Cl. Wurlitzer in Wernitzgrün). So waren bei Rudolf bzw. Gerhard Gottsmann einschlieÃlich der Heimarbeiter maximal 6-7 Instrumentenmacher beschäftigt, darunter auch zwei weitere Brüder des Firmengründers. Die Auflösung der Werkstatt erfolgte aus Altersgründen, verbleibende Mitarbeiter wurden von anderen Meisterbereichen der âSinfoniaâ, z. B. übernommen.
Gebaut hat man ausschlieÃlich A- und B-Klarinetten im deutschen und Boehm-System. Und da Gerhard Gottsmann ein guter Bläser gewesen sein muss, werden diese wohl auch ganz ordentlich klingen.
Viele GrüÃe
E. Weller
zur Firma Gottsmann bin ich leider (noch) nicht ganz so aussagekräftig. Deswegen nur einige kurze Angaben.
Aus der Familie Gottsmann in Wohlhausen sind bisher in zwei Generationen vier bzw. fünf Holzblasinstrumentenmacher bekannt, die jedoch nicht alle selbständig gearbeitet haben.
Die bekannteste Firma war die von Rudolf Gottsmann (1894-1960), deren Gründungsjahr ich noch nicht ermitteln konnte. Bis 1960 wurde über die Migma Markneukirchen geliefert, das ist z. T. im Stempel zu sehen. Ab 1961 gehörte die Firma dann zur PGH Sinfonia (ebenfalls im Stempel vermerkt), der Betrieb wurde bis 1981 von Rudolf Gottsmanns Bruder Gerhard weitergeführt.
Zur Genossenschaft Sinfonia kamen (kaum freiwillig!) nur diejenigen Werkstätten, die einige Mitarbeiter hatten (z. B. auch die Klarinettenbauer Cl. Meinel und Cl. Wurlitzer in Wernitzgrün). So waren bei Rudolf bzw. Gerhard Gottsmann einschlieÃlich der Heimarbeiter maximal 6-7 Instrumentenmacher beschäftigt, darunter auch zwei weitere Brüder des Firmengründers. Die Auflösung der Werkstatt erfolgte aus Altersgründen, verbleibende Mitarbeiter wurden von anderen Meisterbereichen der âSinfoniaâ, z. B. übernommen.
Gebaut hat man ausschlieÃlich A- und B-Klarinetten im deutschen und Boehm-System. Und da Gerhard Gottsmann ein guter Bläser gewesen sein muss, werden diese wohl auch ganz ordentlich klingen.
Viele GrüÃe
E. Weller
Re: gottsmann rudolf
Hallo Herr Weller,
folgendes hat eine fernrecherche gebracht:
der bruder, also gerhard muss das geschäft lange alleine geführt haben. ob er als bauer infrage kommt ist unklar. er war eine sehr guter konzertklarinettist. er soll vor 4 jahren gestorben sein, kinderlos.
es gibt eine schwester von rudolf, irene, verstorben, verheiratet, mann ebenfalls gestorben.
gerhard war auch militärmusiker im III reich.
dann verlieÃen sie in!!
Quelle Gerhard Gottsmann, tel.2851 nicht verwandt oder verschwägert.
das war das ende meiner bemühungen derzeit. über einen dermaÃen talentierten instrumentenbauer muss es aber mehr fakten geben
lehrjahre, kontakte, bilder , mitarbeiter, handwerkerrolle, exakte pers. daten und dergleichen.
meinem instinkt folgend sag ich da ist was zu finden und vor allem wertvolles.
ich melde mich wenn ich weitere "bruchstücke habe"
einen herzlichen gruss an das botschafterteam des museums.
intune
folgendes hat eine fernrecherche gebracht:
der bruder, also gerhard muss das geschäft lange alleine geführt haben. ob er als bauer infrage kommt ist unklar. er war eine sehr guter konzertklarinettist. er soll vor 4 jahren gestorben sein, kinderlos.
es gibt eine schwester von rudolf, irene, verstorben, verheiratet, mann ebenfalls gestorben.
gerhard war auch militärmusiker im III reich.
dann verlieÃen sie in!!
Quelle Gerhard Gottsmann, tel.2851 nicht verwandt oder verschwägert.
das war das ende meiner bemühungen derzeit. über einen dermaÃen talentierten instrumentenbauer muss es aber mehr fakten geben
lehrjahre, kontakte, bilder , mitarbeiter, handwerkerrolle, exakte pers. daten und dergleichen.
meinem instinkt folgend sag ich da ist was zu finden und vor allem wertvolles.
ich melde mich wenn ich weitere "bruchstücke habe"
einen herzlichen gruss an das botschafterteam des museums.
intune
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- Registriert: So 13. Sep 2015, 12:35
Re: gottsmann rudolf
Das mit dem "Es wurden ausschließlich A und B Klarinetten gebaut..." stimmt übrigens nicht.
Ich habe hier eine Es Klarinette im Oehler System von Rud. Gottsmann.
Ich habe hier eine Es Klarinette im Oehler System von Rud. Gottsmann.
Re: gottsmann rudolf
...Ich habe hier eine Es Klarinette im Oehler System von Rud. Gottsmann....
die er selbst gebaut hat?
die er selbst gebaut hat?
Re: gottsmann rudolf
Eine Klarinette von Rud. Gottsmann zeigt eine seltsame Gravur in ca. 6mm hohen Ziffern, und zwar:
DDR I / 57
Worauf könnte dies hindeuten? Handelt es sich vielleicht um ein Armee- oder ein Orchester-Instrument aus der DDR?
Außerdem ist darunter noch ein Dreieck eingeschlagen (mit der breiten Seite nach unten, im Dreieck steht nichts drin). Solch ein Dreieck wurde wohl zwischen 1950 und 1960 genutzt (Überwachungszeichen ?). Unter dem Dreieck sind noch ein paar sehr kleine Zahlen erkennbar:
59-390 3092
nur die ersten 2 Zahlen sind recht gut zu erkennen, der Rest ist ein totales Rätselraten. Ist einfach zu klein und undeutlich, also ohne Gewähr. Kann jemand mit diesen Bezeichnungen etwas anfangen? Hilft das, um den Herstellungszeitraum für das Instrument einzugrenzen?
Besten Dank,
Tobi.
DDR I / 57
Worauf könnte dies hindeuten? Handelt es sich vielleicht um ein Armee- oder ein Orchester-Instrument aus der DDR?
Außerdem ist darunter noch ein Dreieck eingeschlagen (mit der breiten Seite nach unten, im Dreieck steht nichts drin). Solch ein Dreieck wurde wohl zwischen 1950 und 1960 genutzt (Überwachungszeichen ?). Unter dem Dreieck sind noch ein paar sehr kleine Zahlen erkennbar:
59-390 3092
nur die ersten 2 Zahlen sind recht gut zu erkennen, der Rest ist ein totales Rätselraten. Ist einfach zu klein und undeutlich, also ohne Gewähr. Kann jemand mit diesen Bezeichnungen etwas anfangen? Hilft das, um den Herstellungszeitraum für das Instrument einzugrenzen?
Besten Dank,
Tobi.
Re: gottsmann rudolf
Hi Tobi,
das Dreieck taucht bei DDR Saxophonen auf und bedeutete 1.Qualität - Ausfuhrware....
das könnte dann gut passen in Anlehnung an Militärmusik, die hat bestimmt auch nur das Beste bekommen.
ich denke da an meine Schüller Oboe.
das Dreieck taucht bei DDR Saxophonen auf und bedeutete 1.Qualität - Ausfuhrware....
das könnte dann gut passen in Anlehnung an Militärmusik, die hat bestimmt auch nur das Beste bekommen.
ich denke da an meine Schüller Oboe.