Ludwig Warschewski Klarinetten
Moderatoren: Dr. Enrico Weller, Mario Weller
Ludwig Warschewski Klarinetten
Liebe Forenfreunde,
auf der Suche nach dem Herstellungsjahr, eines Klarinettensatzes von Ludwig Warschewski, bitte ich und euch hier um Mithilfe.
Gestempelt sind beide Klarinetten (alle Teile) mit einem ovalen Stempel, mit den Initialen L.Warschewski.
B-Klarinette Nr. 245 / A-Klarinette Nr. 257
Ich vermute, die A-Klarinette wurde etwas später hinzugekauft.(höhere Nummer)
Vielleich besitzt jemand ein Vergleichsinstrument, mit Nummer und dem dazu gehörigen bekannten Baujahr.
Beim Vergleich der Seriennummern, könnte man vielleicht auf das Herstellungsdatum schließen.
Dem Aussehen nach sind es Volloehlerklarinetten ohne Becherklappe, Markneukirchner Bauart,
welche er zur Fertigstellung bezogen hat.
Mit Grüßen Beroge
auf der Suche nach dem Herstellungsjahr, eines Klarinettensatzes von Ludwig Warschewski, bitte ich und euch hier um Mithilfe.
Gestempelt sind beide Klarinetten (alle Teile) mit einem ovalen Stempel, mit den Initialen L.Warschewski.
B-Klarinette Nr. 245 / A-Klarinette Nr. 257
Ich vermute, die A-Klarinette wurde etwas später hinzugekauft.(höhere Nummer)
Vielleich besitzt jemand ein Vergleichsinstrument, mit Nummer und dem dazu gehörigen bekannten Baujahr.
Beim Vergleich der Seriennummern, könnte man vielleicht auf das Herstellungsdatum schließen.
Dem Aussehen nach sind es Volloehlerklarinetten ohne Becherklappe, Markneukirchner Bauart,
welche er zur Fertigstellung bezogen hat.
Mit Grüßen Beroge
Re: Ludwig Warschewski Klarinetten
hallo Beroge,
ich dachte immervolloehler bezieht sich auf das oehler-system UND die becherklappe.
sonst ist es "nur" eine oehler.
und dann gibt es noch die ausnahme mit der tief f korrekturklappe.
was stimmt nun im internationalem sprachgebrauch?
ich dachte immervolloehler bezieht sich auf das oehler-system UND die becherklappe.
sonst ist es "nur" eine oehler.
und dann gibt es noch die ausnahme mit der tief f korrekturklappe.
was stimmt nun im internationalem sprachgebrauch?
Re: Ludwig Warschewski Klarinetten
Mein lieber Intune,
hierüber sollen sich die Gelehrten streiten. Im Markneukirchner Ausstellungskatalog (Reil/Weller) sucht man vergeblich den Ausdruck "Volloehler".
Hier bezeichnet man die Klarinetten (klassische Bauart) nur mit dem Zusatz, mit tief E-, oder F-Verbesserung etc.,
vielleicht habe ich da auch etwas überlesen.
Ich vermute, im volkstümlichen Sprachgebrauch bezeichnet man alle Klarinetten, die eine Griffplatte haben, mit dem Pseudonym
Volloehler und extra mit einem Zusatz von E oder F Verbersserung.
Das von Oehler geschaffene Grundprinzip hat sich doch im Laufe der Jahre, in der Anordnung der Klappen ständig verändert, hierfür müsste man doch auch Bezeichnungen haben.
Ich glaube, hier spricht man nur vom einfachen- oder klassischen Modellen + Zusätzen.
Wenn du etwas, im internationalen Gebrauch über festgelegte Bezeichnungen der Bautypen erfahren kannst,
lass es uns auch hören.
Mit Grüßen BEROGE
hierüber sollen sich die Gelehrten streiten. Im Markneukirchner Ausstellungskatalog (Reil/Weller) sucht man vergeblich den Ausdruck "Volloehler".
Hier bezeichnet man die Klarinetten (klassische Bauart) nur mit dem Zusatz, mit tief E-, oder F-Verbesserung etc.,
vielleicht habe ich da auch etwas überlesen.
Ich vermute, im volkstümlichen Sprachgebrauch bezeichnet man alle Klarinetten, die eine Griffplatte haben, mit dem Pseudonym
Volloehler und extra mit einem Zusatz von E oder F Verbersserung.
Das von Oehler geschaffene Grundprinzip hat sich doch im Laufe der Jahre, in der Anordnung der Klappen ständig verändert, hierfür müsste man doch auch Bezeichnungen haben.
Ich glaube, hier spricht man nur vom einfachen- oder klassischen Modellen + Zusätzen.
Wenn du etwas, im internationalen Gebrauch über festgelegte Bezeichnungen der Bautypen erfahren kannst,
lass es uns auch hören.
Mit Grüßen BEROGE
Re: Ludwig Warschewski Klarinetten
hallo Beroge,
nachdem die becherklappep NACH oehler erfunden wurde, vermutlich von FAU, fand ich es immer recht überschaubar, wenn einer von einer volloehler gesprochen hat, er meinte die klappe am becher, zum teil auf oehler ja auch nachgerüstet!!.
fällt jetzt noch der zusatz tief f korrekturklappe und alles ist gesagt.
ähnlich die bezeichnungen der grässel-klaris
zu deiner eigentlichen frage kann ich nichts beisteuern, aber ich denke Thomas kann das.
Grüsse
intune
nachdem die becherklappep NACH oehler erfunden wurde, vermutlich von FAU, fand ich es immer recht überschaubar, wenn einer von einer volloehler gesprochen hat, er meinte die klappe am becher, zum teil auf oehler ja auch nachgerüstet!!.
fällt jetzt noch der zusatz tief f korrekturklappe und alles ist gesagt.
ähnlich die bezeichnungen der grässel-klaris
zu deiner eigentlichen frage kann ich nichts beisteuern, aber ich denke Thomas kann das.
Grüsse
intune
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- Beiträge: 38
- Registriert: Di 27. Okt 2009, 21:18
Re: Ludwig Warschewski Klarinetten
Die Datierung von Warschewski-Klarinetten ist schwierig. Manche sind nummeriert, die meisten tragen keine Nummern.
Eher könnten Photos von Stempeln weiterhelfen und zumindest die Zuordnung in eine bestimmte Phase der Werkstatt erlauben.
Auch Photos von den Klappen wären hilfreich, denn auch da gab es Entwicklungen und Phasen.
Zu "Volloehler" habe ich mich mit Intune schon einmal ausgetauscht. Meine Vision der Sache: auch die einfache Gabel-F-B-Verbesserung geht ja auf Oskar Oehler zurück.
Eine "Halboehler" (selbst wenn der Begriff sich nicht eingebürgert hat) ist also ein Instrument mit dieser Ausführung, z. B. alle gängigen Schülerklarinetten (Uebel 621, Schreiber D26 und D41 etc.).
Und "Volloehler" bezeichnet dann ein Instrument mit der bekannten Griffplatte.
Die Bechermechanik hat, wie Intune uns in Erinnerung ruft, nichts mit Oskar Oehler zu tun.
Zu ihrer Historie findet man unter anderem einiges bei Dullat, die Entwicklungslinie (aus dem Kopf) beginnt mit Adolphe Sax (wie so vieles), geht weiter über Clemens Wurlitzer (Wurlitzer-Berninger-Klarinette, automatische Steuerung), und durchgesetzt worden ist die Sache dann seit den 1940er Jahren durch die Werkstatt F.A. Uebel.
Grüsse aus Grenoble, und, lieber Beroge, Photos von den Warschewskis würden mich sehr freuen.
Christian
Eher könnten Photos von Stempeln weiterhelfen und zumindest die Zuordnung in eine bestimmte Phase der Werkstatt erlauben.
Auch Photos von den Klappen wären hilfreich, denn auch da gab es Entwicklungen und Phasen.
Zu "Volloehler" habe ich mich mit Intune schon einmal ausgetauscht. Meine Vision der Sache: auch die einfache Gabel-F-B-Verbesserung geht ja auf Oskar Oehler zurück.
Eine "Halboehler" (selbst wenn der Begriff sich nicht eingebürgert hat) ist also ein Instrument mit dieser Ausführung, z. B. alle gängigen Schülerklarinetten (Uebel 621, Schreiber D26 und D41 etc.).
Und "Volloehler" bezeichnet dann ein Instrument mit der bekannten Griffplatte.
Die Bechermechanik hat, wie Intune uns in Erinnerung ruft, nichts mit Oskar Oehler zu tun.
Zu ihrer Historie findet man unter anderem einiges bei Dullat, die Entwicklungslinie (aus dem Kopf) beginnt mit Adolphe Sax (wie so vieles), geht weiter über Clemens Wurlitzer (Wurlitzer-Berninger-Klarinette, automatische Steuerung), und durchgesetzt worden ist die Sache dann seit den 1940er Jahren durch die Werkstatt F.A. Uebel.
Grüsse aus Grenoble, und, lieber Beroge, Photos von den Warschewskis würden mich sehr freuen.
Christian
Re: Ludwig Warschewski Klarinetten
Danke für die ersten Kommentare, hier die gewünschten Bilder.
Leider ist die Bitanzahl der Bilder begrenzt, so dass eine größere Auflösung nur über übers Email möglich ist.
Wenn gewünscht, dann PN.
Mit Grüßen BEROGE
Leider ist die Bitanzahl der Bilder begrenzt, so dass eine größere Auflösung nur über übers Email möglich ist.
Wenn gewünscht, dann PN.
Mit Grüßen BEROGE
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- Beiträge: 38
- Registriert: Di 27. Okt 2009, 21:18
Re: Ludwig Warschewski Klarinetten
Danke !
Erste Reaktion, auf der Basis der eingestellten Bilder (mit Risiko - ich lehn' mich weit aus dem Fenster).
Den Stempel habe ich so noch nie gesehen. Die Version, in der oben, so wie hier, "L. Warschewski" steht, ist in der Regel unten mit "Stockholm" ausgefüllt.
Der andere bekannte Stempel hat oben ausgeschrieben "Ludwig" und unten "Warschewski".
Die Rollendrücker an den Unterstücken haben eine sehr ähnliche Form wie bei späteren F. G. Uebel, sehr rund - das deutet auf die Zeit 20er (Ende 20er ?) - frühe 30er hin, wahrscheinlich nicht viel früher.
Zulieferer ziemlich sicher F. G. Uebel.
Auf jeden Fall (das war allerdings nicht die Frage) ist es das "mittlere" Modell, keine Stöhr-Mechanik, (sicher) keine Metallherzen, am Oberstück Achsen von A- und As-Klappe nicht "über Eck" gebaut.
Komplett handgeschmiedet, keine Gussteile, Fis-1 "rauschfrei" durch herausgearbeiteten Kamin.
Vermutlich alle Brillenbuckel etc. aus dem Holz herausgearbeitet, keine Kautschukeinsätze.
Ein kleines Forschungsproblem ist noch die Frage, ob er unter eigenem Namen Instrumente gebaut hat, ehe er sich in Stockholm niederliess.
Wie gesagt, spontaner Kommentar, ohne vorheriges Literaturstudium. Ich hoffe auf rege Diskussion !
Erste Reaktion, auf der Basis der eingestellten Bilder (mit Risiko - ich lehn' mich weit aus dem Fenster).
Den Stempel habe ich so noch nie gesehen. Die Version, in der oben, so wie hier, "L. Warschewski" steht, ist in der Regel unten mit "Stockholm" ausgefüllt.
Der andere bekannte Stempel hat oben ausgeschrieben "Ludwig" und unten "Warschewski".
Die Rollendrücker an den Unterstücken haben eine sehr ähnliche Form wie bei späteren F. G. Uebel, sehr rund - das deutet auf die Zeit 20er (Ende 20er ?) - frühe 30er hin, wahrscheinlich nicht viel früher.
Zulieferer ziemlich sicher F. G. Uebel.
Auf jeden Fall (das war allerdings nicht die Frage) ist es das "mittlere" Modell, keine Stöhr-Mechanik, (sicher) keine Metallherzen, am Oberstück Achsen von A- und As-Klappe nicht "über Eck" gebaut.
Komplett handgeschmiedet, keine Gussteile, Fis-1 "rauschfrei" durch herausgearbeiteten Kamin.
Vermutlich alle Brillenbuckel etc. aus dem Holz herausgearbeitet, keine Kautschukeinsätze.
Ein kleines Forschungsproblem ist noch die Frage, ob er unter eigenem Namen Instrumente gebaut hat, ehe er sich in Stockholm niederliess.
Wie gesagt, spontaner Kommentar, ohne vorheriges Literaturstudium. Ich hoffe auf rege Diskussion !
Re: Ludwig Warschewski Klarinetten
sehr schön, das alles, freu freu
die cartouche (signum/stempel) sieht unvollkommen aus. das stört das ästhetik-empfinden AUCH der leute damals. also warum?
lauter denkansätze!
glaube W. hat nie selbst gebaut, sich aber dreiviertel fertige produkte hat liefern lassen.
er war ja mit oehlers tochter verlobt und löste dieselbe dann auf (erinnere ich mich richtig?) und dürfte intime kenntnisse der fertigung kennen.
denkbar wären auch 95% fertige instrumente die dann per handarbeit im tonlochnetz berieben/aufgerieben wurden.
interessant wäre eine "strecke" von bohrungsvermessungen der W.'s - dies könnte darauf (eventuell) führen, dass für ihn "speziell" hergestellt wurde, - und dann von FAU.
überhaupt stellt sich die frage, - wurde die spur der tochter mal verfolgt? über oehler selbst gibt es extrem wenig.
die cartouche (signum/stempel) sieht unvollkommen aus. das stört das ästhetik-empfinden AUCH der leute damals. also warum?
lauter denkansätze!
glaube W. hat nie selbst gebaut, sich aber dreiviertel fertige produkte hat liefern lassen.
er war ja mit oehlers tochter verlobt und löste dieselbe dann auf (erinnere ich mich richtig?) und dürfte intime kenntnisse der fertigung kennen.
denkbar wären auch 95% fertige instrumente die dann per handarbeit im tonlochnetz berieben/aufgerieben wurden.
interessant wäre eine "strecke" von bohrungsvermessungen der W.'s - dies könnte darauf (eventuell) führen, dass für ihn "speziell" hergestellt wurde, - und dann von FAU.
überhaupt stellt sich die frage, - wurde die spur der tochter mal verfolgt? über oehler selbst gibt es extrem wenig.
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- Registriert: Di 27. Okt 2009, 21:18
Re: Ludwig Warschewski Klarinetten
Ich muss ein paar Dinge in meiner letzten Antwort zurechtrücken, was den Stempel betrifft, nachdem ich nun wieder Zugriff auf meine Bibliothek habe.
In Reil/Weller, Oehler (2008) wird eine Warschewski-Klarinette vorgestellt und abgebildet (S. 140-41), die den Instrumenten von Beroge stark ähnelt, wohl aus der gleichen Bauphase stammt (mit den gleichen Zulieferern, insbesondere der Klappen), und die den gleichen "halbleeren" Stempel trägt.
Der ist also garnicht so selten, wie ich das zunächst dargestellt habe, selbst wenn mir von den Instrumenten, die mir in die Hände kamen, die beiden anderen Varianten erinnerlich sind - mit dem Stempel "L.Warschewski" (oben) "Stockholm" (unten) auf einem nachweislich 1937 hergestellten Satz (unnummeriert) mit sehr filigraner Mechanik, noch feiner als auf den Uebel und Oehler aus dieser Zeit.
Ich habe aufgrund der Photos an Beroge geschrieben, dass ich seine Instrumente auf die 20er Jahre datieren würde.
Vielleicht weiss ja Th. Reil noch etwas zur Vorgeschichte seiner abgebildeten Warschewski.
Grüsse
Christian
In Reil/Weller, Oehler (2008) wird eine Warschewski-Klarinette vorgestellt und abgebildet (S. 140-41), die den Instrumenten von Beroge stark ähnelt, wohl aus der gleichen Bauphase stammt (mit den gleichen Zulieferern, insbesondere der Klappen), und die den gleichen "halbleeren" Stempel trägt.
Der ist also garnicht so selten, wie ich das zunächst dargestellt habe, selbst wenn mir von den Instrumenten, die mir in die Hände kamen, die beiden anderen Varianten erinnerlich sind - mit dem Stempel "L.Warschewski" (oben) "Stockholm" (unten) auf einem nachweislich 1937 hergestellten Satz (unnummeriert) mit sehr filigraner Mechanik, noch feiner als auf den Uebel und Oehler aus dieser Zeit.
Ich habe aufgrund der Photos an Beroge geschrieben, dass ich seine Instrumente auf die 20er Jahre datieren würde.
Vielleicht weiss ja Th. Reil noch etwas zur Vorgeschichte seiner abgebildeten Warschewski.
Grüsse
Christian
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- Beiträge: 38
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Re: Ludwig Warschewski Klarinetten
P.S. Th. Reil und E. Weller datieren im Katalog die besagte Klarinette "um 1930".
Re: Ludwig Warschewski Klarinetten
...mit sehr filigraner Mechanik...
dazu fallen mir noch die frühen hammerschmidt ein. belegstück ist da! - allerdings keine oehler!
dazu fallen mir noch die frühen hammerschmidt ein. belegstück ist da! - allerdings keine oehler!
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- Mitglied des Museumsvereins
- Beiträge: 531
- Registriert: Do 26. Jan 2006, 20:44
- Wohnort: Markneukirchen
Re: Ludwig Warschewski Klarinetten
Guten Abend:
Da unser Oehler-Katalog hier schon mehrfach erwähnt wurde, eine kurze Wortmeldung, ohne jedoch das zu wiederholen, was man nachlesen kann.
– Das Oehler-System betrifft eigentlich nicht nur die Mechanik, sondern auch die Bohrung bis hin zum Mundstück („geschweifte Bahn“), trotzdem orientieren wir uns bei der Bezeichnung an dem, was wir am Klappenapparat sehen.
– Wenn dort die Oehler-Mechanik mit dem Griffdeckel zu finden ist, egal ob die Seitenklappen in der ersten, zweiten (Stöhr), dritten Version (Uebel) oder in weiteren Varianten vorliegen, haben wir das Oehler-System.
– Die Bezeichnung Oehler-System wurde von ihrem Schöpfer selbst offenbar gar nicht verwendet. Also gibt es einen gewissen Deutungsspielraum. (Ist der Prophet tot, übernimmt die Nachwelt die Exegese!)
– Wenn man will, kann man diesen Spielraum nach „oben“ ausdehnen. Dann wird durch die Vervollständigung mit der Tief-E(-F)-Korrektur das Volloehler-System.
– Eine Begriffsausdehnung nach „unten“ ist kritisch zu sehen. Wenn man einfachere Modelle (sechs Ringe oder weniger, einfaches Gabel-F) zuweilen auch schon als Oehler-Klarinette bezeichnet, mag das wohl im Hinblick auf die „deutsche Bohrung“ gerechtfertigt sein. Aber dahinter steckt auch der Versuch, vom guten Ruf der „richtigen“ Oehler-Klarinette etwas mit abzubekommen. Das sind dann maximal Trittbrettfahrer von Oehler, auch wenn gegen eine schöne und solide Klarinette ohne Oehler-Mechanik nichts einzuwenden ist.
Noch ein Nachsatz zur Familienforschung bzw. zur Spur der Tochter: Meine Versuche, heutige Nachfahren von O. Oehler zu finden, sind vor Jahren, als wir es wirklich wissen wollten, an den Behörden gescheitert. Denn Auskünfte aus den Standesamtsunterlagen bekam man nur, wenn man sich als Verwandter ausweist. Wissenschaftliches Interesse galt in der Bundeshauptstadt nichts, egal bei welcher Behörde man das artikuliert. Die Neufassung des Personenstandsgesetzes hat hier einiges erleichtert, aber meine Suche habe ich nicht mehr aufgenommen.
Viele Grüße
Enrico
Da unser Oehler-Katalog hier schon mehrfach erwähnt wurde, eine kurze Wortmeldung, ohne jedoch das zu wiederholen, was man nachlesen kann.
– Das Oehler-System betrifft eigentlich nicht nur die Mechanik, sondern auch die Bohrung bis hin zum Mundstück („geschweifte Bahn“), trotzdem orientieren wir uns bei der Bezeichnung an dem, was wir am Klappenapparat sehen.
– Wenn dort die Oehler-Mechanik mit dem Griffdeckel zu finden ist, egal ob die Seitenklappen in der ersten, zweiten (Stöhr), dritten Version (Uebel) oder in weiteren Varianten vorliegen, haben wir das Oehler-System.
– Die Bezeichnung Oehler-System wurde von ihrem Schöpfer selbst offenbar gar nicht verwendet. Also gibt es einen gewissen Deutungsspielraum. (Ist der Prophet tot, übernimmt die Nachwelt die Exegese!)
– Wenn man will, kann man diesen Spielraum nach „oben“ ausdehnen. Dann wird durch die Vervollständigung mit der Tief-E(-F)-Korrektur das Volloehler-System.
– Eine Begriffsausdehnung nach „unten“ ist kritisch zu sehen. Wenn man einfachere Modelle (sechs Ringe oder weniger, einfaches Gabel-F) zuweilen auch schon als Oehler-Klarinette bezeichnet, mag das wohl im Hinblick auf die „deutsche Bohrung“ gerechtfertigt sein. Aber dahinter steckt auch der Versuch, vom guten Ruf der „richtigen“ Oehler-Klarinette etwas mit abzubekommen. Das sind dann maximal Trittbrettfahrer von Oehler, auch wenn gegen eine schöne und solide Klarinette ohne Oehler-Mechanik nichts einzuwenden ist.
Noch ein Nachsatz zur Familienforschung bzw. zur Spur der Tochter: Meine Versuche, heutige Nachfahren von O. Oehler zu finden, sind vor Jahren, als wir es wirklich wissen wollten, an den Behörden gescheitert. Denn Auskünfte aus den Standesamtsunterlagen bekam man nur, wenn man sich als Verwandter ausweist. Wissenschaftliches Interesse galt in der Bundeshauptstadt nichts, egal bei welcher Behörde man das artikuliert. Die Neufassung des Personenstandsgesetzes hat hier einiges erleichtert, aber meine Suche habe ich nicht mehr aufgenommen.
Viele Grüße
Enrico