Diese A- Klarinette wurde im letzten Frühjahr versteigert. Sie scheint mir für die Wohlhausener Werkstatt von F.G. Uebel (Vater von G.M. und F.A. Uebel) eher ungewöhnlich zu sein: Uebel begann laut Reil/Weller als Zulieferer von Oskar Oehler. Die Werkstatt bestand bis 1936 und schenkte “...dem Bau von Oehler- Klarinetten...besondere Aufmerksamkeit“.
Dieses Instrument ist, wenn ich es richtig sehe, in einem modifizierten Böhm- System mit 6 Ringen auf der Vorderseite und Rollen für den rechten Kleinfinger gebaut (Bild 1). Ob das etwas mit Wurlitzer’s Reform- Böhm oder dem, was die Amerikaner „Full Boehm“ nennen, zu tun hat, weiß ich nicht (ich kenne mich mit Böhms nicht so gut aus). Leider konnte ich weder Baujahr noch eine Seriennummer feststellen. Vielleicht können die Experten sie genauer einordnen.
Böhm- A- Klarinette von F.G. Uebel
Moderatoren: Dr. Enrico Weller, Mario Weller
-
- Mitglied des Museumsvereins
- Beiträge: 531
- Registriert: Do 26. Jan 2006, 20:44
- Wohnort: Markneukirchen
Re: Böhm- A- Klarinette von F.G. Uebel
Hallo Pylades,
vielen Dank für das interessante Foto
Dazu einige Bemerkungen: FGU war keineswegs nur Zulieferer von Oehler, denn die Firma stellte ein breites Sortiment aller Holzblasinstrumente her. Der Kontakt zu Oehler bot jedoch die Gelegenheit, schneller den Anschluss an die Berliner Entwicklungen zu finden. Das wirkte sich nun besonders auf die Klarinette aus und kam nicht erst den Nachfolgefirmen FAU und GRU nach Oehlers Tod zugute.
Zum breiten Spektrum der alten Wohlhausener Firma gehörten auch Boehmklarinetten, wobei man hier nicht genau sagen kann, ob die Bezeichnung Boehm sich nur auf die Mechanik oder auch auf das „Innenleben“, die Mensur, und das Mundstück bezog.
In meinem FGU-Katalog (1934) sind immerhin 13 Boehm-Klarinettenmodelle angeboten. Aber das Instrument auf Ihrem Foto ist nicht dabei. Eine vergleichbare Boehmklarinette mit 2 Rollen gibt es nur in der Ausführung mit bedeckten Fingerlöchern und bis tief Es gehend
Vor diesem Hintergrund ist das Instrument schon etwas Besonderes, zumal es mit dem FGU-Stempel nie jünger als 1936 sein kann. In dieser Zeit hat sich Fritz Wurlitzer zwar auch schon mit Änderungen am Boehm-System beschäftigt, aber das ging über das, was wir hier bei FGU finden, deutlich hinaus. Das Uebel-Instrument sollte man wohl einfach als Boehm-Klarinette mit zwei Rollen für re. V bezeichnen.
Herzliche Grüße
E. Weller
vielen Dank für das interessante Foto
Dazu einige Bemerkungen: FGU war keineswegs nur Zulieferer von Oehler, denn die Firma stellte ein breites Sortiment aller Holzblasinstrumente her. Der Kontakt zu Oehler bot jedoch die Gelegenheit, schneller den Anschluss an die Berliner Entwicklungen zu finden. Das wirkte sich nun besonders auf die Klarinette aus und kam nicht erst den Nachfolgefirmen FAU und GRU nach Oehlers Tod zugute.
Zum breiten Spektrum der alten Wohlhausener Firma gehörten auch Boehmklarinetten, wobei man hier nicht genau sagen kann, ob die Bezeichnung Boehm sich nur auf die Mechanik oder auch auf das „Innenleben“, die Mensur, und das Mundstück bezog.
In meinem FGU-Katalog (1934) sind immerhin 13 Boehm-Klarinettenmodelle angeboten. Aber das Instrument auf Ihrem Foto ist nicht dabei. Eine vergleichbare Boehmklarinette mit 2 Rollen gibt es nur in der Ausführung mit bedeckten Fingerlöchern und bis tief Es gehend
Vor diesem Hintergrund ist das Instrument schon etwas Besonderes, zumal es mit dem FGU-Stempel nie jünger als 1936 sein kann. In dieser Zeit hat sich Fritz Wurlitzer zwar auch schon mit Änderungen am Boehm-System beschäftigt, aber das ging über das, was wir hier bei FGU finden, deutlich hinaus. Das Uebel-Instrument sollte man wohl einfach als Boehm-Klarinette mit zwei Rollen für re. V bezeichnen.
Herzliche Grüße
E. Weller