Englischhorn Theo Markardt
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Englischhorn Theo Markardt
Bitte um Mitteilung, ob jemand etwas zu einem Englischhorn, das ich kürzlich erworben habe, mit folgenden Aufschriften sagen kann (insbesondere Herstelldatum):
Theo Markardt
Made in GDR
43 (auf allen Teilen)
95276 (nur am Becher)
Vielen Dank
Fritz Schüller, Wien
Theo Markardt
Made in GDR
43 (auf allen Teilen)
95276 (nur am Becher)
Vielen Dank
Fritz Schüller, Wien
Sehr geehrter Herr Schüller,
über Theo Markard ist eigentlich bisher wenig bekannt, obwohl er ja erst vor ca. 30 Jahren gestorben ist. Was ich aus meiner Erinnerung weiÃ, will ich hier kurz mal schreiben. Gelernt hat Markardt vielleicht bei Paul Bauer in Erlbach (Lindenhöhe). Sein Vater war der Zimmermann August Markardt. Die Werkstatt hat er Anfang der 1950er in Erlbach eröffnet. Damals noch zusammen mit dem Flötenmacher Paul Krebs (Erlbach), der später eine eigene Werkstatt in Erlbach gegründet hat (Böhmflötenbau). Theo Markardt hat vor allem Oboen, Englisch-Hörner und Oboen d'amour gebaut. Er war Mitglied der PGH (Produktionsgenossenschaft des Handwerks) "Sinfonia" Markneukirchen, die später an die "B&S" Markneukirchen angegliedert wurde (das war Anfang der 1970er Jahre). "B&S"= Blechblas- und Signalinstrumentenfabrik. Die gesamte Werkstatt kam Anfang 1976 zu der Firma "Gebrüder Mönnig" nach Markneukirchen. Einige Mitarbeiter wechselten zur Firma "Oscar Adler", ebenfalls in Markneukirchen. Theo Markard hatte immer 10-12 Mitarbeiter beschäftigt.
Jetzt noch etwas zu den Zahlen. Die 43 steht nur für die Zusammengehörigkeit der einzelnen Teile. Bei der Zahl 95276, soll nach Auskunft eines ehemaligen Mitarbeiters die 76 für das Herstellungsjahr stehen. Sie dürften somit eines der letzten Instrumente von Markardt besitzen.
Markardt starb ca. 1977/78.
Ich hoffe, dass ich in nächster Zeit mehr erfahre über den gesamten Werdegang der Firma und über Theo Markard. Wir bleiben also am Ball.
Viele GrüÃe aus dem Vogtland
Hannes
über Theo Markard ist eigentlich bisher wenig bekannt, obwohl er ja erst vor ca. 30 Jahren gestorben ist. Was ich aus meiner Erinnerung weiÃ, will ich hier kurz mal schreiben. Gelernt hat Markardt vielleicht bei Paul Bauer in Erlbach (Lindenhöhe). Sein Vater war der Zimmermann August Markardt. Die Werkstatt hat er Anfang der 1950er in Erlbach eröffnet. Damals noch zusammen mit dem Flötenmacher Paul Krebs (Erlbach), der später eine eigene Werkstatt in Erlbach gegründet hat (Böhmflötenbau). Theo Markardt hat vor allem Oboen, Englisch-Hörner und Oboen d'amour gebaut. Er war Mitglied der PGH (Produktionsgenossenschaft des Handwerks) "Sinfonia" Markneukirchen, die später an die "B&S" Markneukirchen angegliedert wurde (das war Anfang der 1970er Jahre). "B&S"= Blechblas- und Signalinstrumentenfabrik. Die gesamte Werkstatt kam Anfang 1976 zu der Firma "Gebrüder Mönnig" nach Markneukirchen. Einige Mitarbeiter wechselten zur Firma "Oscar Adler", ebenfalls in Markneukirchen. Theo Markard hatte immer 10-12 Mitarbeiter beschäftigt.
Jetzt noch etwas zu den Zahlen. Die 43 steht nur für die Zusammengehörigkeit der einzelnen Teile. Bei der Zahl 95276, soll nach Auskunft eines ehemaligen Mitarbeiters die 76 für das Herstellungsjahr stehen. Sie dürften somit eines der letzten Instrumente von Markardt besitzen.
Markardt starb ca. 1977/78.
Ich hoffe, dass ich in nächster Zeit mehr erfahre über den gesamten Werdegang der Firma und über Theo Markard. Wir bleiben also am Ball.
Viele GrüÃe aus dem Vogtland
Hannes
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Englischhorn Theo Markardt
Vielen Dank für die Antwort!
Ich habe bei meiner Anfrage vergessen, dass auch der Ort Erlbach auf dem Instrument angegeben ist. Wie ich einem alten Atlas entnehme, gibt es zwei Erlbach in der Nähe. Geht es um das südlichere oder das nördlichere?
Ich habe auch schon vermutet, dass das Instrument im Jahre 1976 erzeugt wurde. Könnte es sein, dass es das 43 Englischhorn ist, das Teo Markardt erzeugt hat. Falls die Zahl dazu dient, die zusammengehörigen Teile zu bezeichnen kann sie ja nur einmal verwendet werden. Es wäre naheliegend aufsteigend zu nummerieren und bei 1 zu beginnen.
Wir haben Freunde in Brandenburg, die wir wahrscheinlich im Herbst besuchen werden. Da ist natürlich ein Aufenthalt in Markneukirchen schon vorgesehen, samt Museumsbesuch und ein wenig umhören über Theo Markardts Werkstätte (kein groÃer Umweg, da wir aus Wien kommen).
Das Englischhorn habe ich meiner Tochter zu ihrem Studienabschluss (aber nicht Musik) geschenkt. Es ist exzellent gearbeitet und geht bis zum b (die meisten Englischhörner gehen nur bis zum h hinunter).
Mit nochmaligem Dank
Fritz Schüller (heiÃe wirklich so, spiele sogar Klarinette, aber baue keine, nicht so wie mein Namensvetter mit seiner berühmten Vierteltonklarinette)
Ich habe bei meiner Anfrage vergessen, dass auch der Ort Erlbach auf dem Instrument angegeben ist. Wie ich einem alten Atlas entnehme, gibt es zwei Erlbach in der Nähe. Geht es um das südlichere oder das nördlichere?
Ich habe auch schon vermutet, dass das Instrument im Jahre 1976 erzeugt wurde. Könnte es sein, dass es das 43 Englischhorn ist, das Teo Markardt erzeugt hat. Falls die Zahl dazu dient, die zusammengehörigen Teile zu bezeichnen kann sie ja nur einmal verwendet werden. Es wäre naheliegend aufsteigend zu nummerieren und bei 1 zu beginnen.
Wir haben Freunde in Brandenburg, die wir wahrscheinlich im Herbst besuchen werden. Da ist natürlich ein Aufenthalt in Markneukirchen schon vorgesehen, samt Museumsbesuch und ein wenig umhören über Theo Markardts Werkstätte (kein groÃer Umweg, da wir aus Wien kommen).
Das Englischhorn habe ich meiner Tochter zu ihrem Studienabschluss (aber nicht Musik) geschenkt. Es ist exzellent gearbeitet und geht bis zum b (die meisten Englischhörner gehen nur bis zum h hinunter).
Mit nochmaligem Dank
Fritz Schüller (heiÃe wirklich so, spiele sogar Klarinette, aber baue keine, nicht so wie mein Namensvetter mit seiner berühmten Vierteltonklarinette)
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- Museumsmitarbeiter
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- Registriert: Do 22. Dez 2005, 13:58
- Wohnort: Markneukirchen
Lieber Herr Schüller,
wir meinen das Erlbach im Vogtland, das 3 km von Markneukirchen entfernt ist und direkt an der tschechischen Grenze liegt.
Wenn Sie uns besuchen, dann können Sie ja auch eine der Holzblaswerkstätten mit aufsuchen. Sie finden die Adressen und Telefonnummern auf unserer Internetseite, etwas versteckt hinter dem Bild mit den Geigenbaumeistern (in Zivil
).
An den letzten Sonntagen von Juni bis September (10.00-15.00 Uhr) finden Sie einige der Instrumentenbauer auch in unserem Museum "Instrumentenbauern über die Schulter geschaut..."
Und nicht vergessen: Montag hat das Museum geschlossen, auÃer am 30. April, Pfingsten und im Juli und August.
Bis dahin
herzliche GrüÃe
auch von Johannes Meinel
Heidrun Eichler
wir meinen das Erlbach im Vogtland, das 3 km von Markneukirchen entfernt ist und direkt an der tschechischen Grenze liegt.
Wenn Sie uns besuchen, dann können Sie ja auch eine der Holzblaswerkstätten mit aufsuchen. Sie finden die Adressen und Telefonnummern auf unserer Internetseite, etwas versteckt hinter dem Bild mit den Geigenbaumeistern (in Zivil

An den letzten Sonntagen von Juni bis September (10.00-15.00 Uhr) finden Sie einige der Instrumentenbauer auch in unserem Museum "Instrumentenbauern über die Schulter geschaut..."
Und nicht vergessen: Montag hat das Museum geschlossen, auÃer am 30. April, Pfingsten und im Juli und August.
Bis dahin
herzliche GrüÃe
auch von Johannes Meinel
Heidrun Eichler
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Sehr geehrte Frau Eichler, sehr geehrter Herr Meinel!
Vielen Dank für die Auskünfte!
Zufällig bin ich draufgekommen, dass der Oboist unseres Amateurorchesters auch ein Englischhorn von Theo Markardt hat.
Es ist gleich gebaut wie das meiner Tochter (habe die beiden Instrumente aber noch nicht direkt vergleichen können),
aber anders signiert:
Oberstück und Unterstück nur das Markenzeichen, und zwar ein groÃes T und ein groÃes M inneinander geschrieben (wie beim EH meiner Tochter),
derart, dass die Mittelbalken der beiden Buchstaben sich teilweise decken, nur das T ist höher, der Querbalken des T
liegt daher über dem M. Eine Zahl weisen diese beiden Teile nicht auf.
Der Becher ist mehrzeilig signiert:
Oberste Zeile: 18566, nächste Zeile: 90, dritte Zeile: Theo Markardt, vierte Zeile: Erlbach i.V, darunter wieder das
Markenzeichen.
Das Instrument zeigt etwas mehr Gebrauchsspuren als jenes meiner Tochter ist aber sonst in ausgezeichnetem Zustand.
Da der Hinweis "Made in GDR" fehlt vermute ich , dass das EH älter als das meiner Tochter ist. 18566 könnte daher
ein Hinweis auf das Baujahr 1966 sein.
Viele GrüÃe aus Wien
Fritz Schüller
Vielen Dank für die Auskünfte!
Zufällig bin ich draufgekommen, dass der Oboist unseres Amateurorchesters auch ein Englischhorn von Theo Markardt hat.
Es ist gleich gebaut wie das meiner Tochter (habe die beiden Instrumente aber noch nicht direkt vergleichen können),
aber anders signiert:
Oberstück und Unterstück nur das Markenzeichen, und zwar ein groÃes T und ein groÃes M inneinander geschrieben (wie beim EH meiner Tochter),
derart, dass die Mittelbalken der beiden Buchstaben sich teilweise decken, nur das T ist höher, der Querbalken des T
liegt daher über dem M. Eine Zahl weisen diese beiden Teile nicht auf.
Der Becher ist mehrzeilig signiert:
Oberste Zeile: 18566, nächste Zeile: 90, dritte Zeile: Theo Markardt, vierte Zeile: Erlbach i.V, darunter wieder das
Markenzeichen.
Das Instrument zeigt etwas mehr Gebrauchsspuren als jenes meiner Tochter ist aber sonst in ausgezeichnetem Zustand.
Da der Hinweis "Made in GDR" fehlt vermute ich , dass das EH älter als das meiner Tochter ist. 18566 könnte daher
ein Hinweis auf das Baujahr 1966 sein.
Viele GrüÃe aus Wien
Fritz Schüller
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Re: Englischhorn Theo Markardt
Das schon früher beschriebene Englischhorn von Theo Markardt, Ser. Nr. 95276, hat am Unterstück 6 Schrauben.
Diese wirken teilweise zusammen, gemeinsam mit einer Wippe (siehe Foto).
http://members.a1.net/schueller1/100_1352.jpg
Kann jemand Auskunft geben, wie diese Schrauben zu justieren sind (Reihenfolge, bis zu welchem Anschlag, welche Klappe muss beim Justieren gedrückt sein, etc.).?
Ist diese komplizierte Mechanik eine spezielle Lösung von Theo Markardt oder ist sie üblich und bei vielen Oboen/Englischhörnern so?
Fritz Schüller
Diese wirken teilweise zusammen, gemeinsam mit einer Wippe (siehe Foto).
http://members.a1.net/schueller1/100_1352.jpg
Kann jemand Auskunft geben, wie diese Schrauben zu justieren sind (Reihenfolge, bis zu welchem Anschlag, welche Klappe muss beim Justieren gedrückt sein, etc.).?
Ist diese komplizierte Mechanik eine spezielle Lösung von Theo Markardt oder ist sie üblich und bei vielen Oboen/Englischhörnern so?
Fritz Schüller
Re: Englischhorn Theo Markardt
Hallo Fritz Schüller,
dies gehört sicherlich nicht zur antwort auf die fragestellung,
ich hätte eine alt-sax von schüller abzugeben, eine oboe notfalls auch.
gruss intune
dies gehört sicherlich nicht zur antwort auf die fragestellung,
ich hätte eine alt-sax von schüller abzugeben, eine oboe notfalls auch.
gruss intune
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- Museumsmitarbeiter
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- Registriert: Do 22. Dez 2005, 13:58
- Wohnort: Markneukirchen
Re: Englischhorn Theo Markardt
Lieber Fritz Schüller,
Johannes Meinel wird nächste Woche endlich wieder genesen bei uns sein. Er hat Oboenansetzer bei Markardt gelernt und wird bestimmt etwas mit der Schrauben-Anfrage anzufangen wissen.
Viele GrüÃe
Heidrun Eichler
Johannes Meinel wird nächste Woche endlich wieder genesen bei uns sein. Er hat Oboenansetzer bei Markardt gelernt und wird bestimmt etwas mit der Schrauben-Anfrage anzufangen wissen.
Viele GrüÃe
Heidrun Eichler
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- Beiträge: 10
- Registriert: Do 29. Mär 2007, 10:10
Re: Englischhorn Theo Markardt
Liebe Heidrun Eichler!
Vielen Dank für die rasche Antwort! Bin schon gespannt ob Herr Meinel sich da erinnern kann.
Beste GrüÃe
Fritz Schüller, Wien
Hallo intune!
Vielen Dank für das Angebot, habe aber derzeit kein Interesse.
Fritz Schüller, Wien
Vielen Dank für die rasche Antwort! Bin schon gespannt ob Herr Meinel sich da erinnern kann.
Beste GrüÃe
Fritz Schüller, Wien
Hallo intune!
Vielen Dank für das Angebot, habe aber derzeit kein Interesse.
Fritz Schüller, Wien
Re: Englischhorn Theo Markardt
Lieber Herr Schüller,
Eglischhörner wurden in der Werkstatt "Theo Markardt" hauptsächlich von Johannes Schreier gefertigt. Er kann Ihnen sicher Auskunft geben. Seine Telefonnummer lautet: 037422/45850. Herr Schreier ist ein netter Zeitgenosse, also einfach mal anrufen.
Viele GrüÃe sendet Ihnen
Johannes Meinel
Eglischhörner wurden in der Werkstatt "Theo Markardt" hauptsächlich von Johannes Schreier gefertigt. Er kann Ihnen sicher Auskunft geben. Seine Telefonnummer lautet: 037422/45850. Herr Schreier ist ein netter Zeitgenosse, also einfach mal anrufen.
Viele GrüÃe sendet Ihnen
Johannes Meinel
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- Registriert: Do 29. Mär 2007, 10:10
Re: Englischhorn Theo Markardt
Lieber Herr Meinel!
Vielen Dank für die Information! Ich bin schon mit Herrn Schreier in Kontakt und melde mich wieder, falls dabei etwas Interessantes für das Forum herauskommt.
Beste GrüÃe
Fritz Schüller, Wien
Vielen Dank für die Information! Ich bin schon mit Herrn Schreier in Kontakt und melde mich wieder, falls dabei etwas Interessantes für das Forum herauskommt.
Beste GrüÃe
Fritz Schüller, Wien