Guten Tag,
ich habe kürzlich ein Waldhorn erworben, auf dessen Schalltrichter steht: Rino - Kurt Knoth - Instr.Bau Meister - Migma. Der Verkäufer meinte es sei in den 40ern-50ern gebaut worden. Leider habe ich trotz gründlicher Suche keine Seriennummer entdecken können. Es handelt sich um ein F/B Horn mit A-Stopfventil.
Ist es jemand möglich mir zu sagen in welchem Jahr das Horn gebaut wurde, oder dies aufgrund des Modells in etwa zu schätzen? Sollten Sie näheres über dieses Horn wissen, könnten Sie mir vielleicht auch einen Modellnamen bzw. -nummer sagen?
Sollten Sie nicht wissen aus welcher Zeit dieses Horn stammt, können Sie mir vielleicht sagen wo ich dies herausfinden könnte?
Vielen Dank für Ihre Mühe!
Mit freundlichen GrüÃen,
L.Halsdorf
Horn von Kurt Knoth
Moderatoren: Dr. Enrico Weller, Mario Weller
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Re: Horn von Kurt Knoth
Hallo Herr Halsdorf.
Danke für Ihre Frage. Mit einer zufriedenstellenden Antwort meinerseits bitte ich Sie noch etwas um Geduld. Derzeit häufen sich die Anfragen ans Forum, so dass ich noch etwas Zeit brauche mich diesem (mir durchaus geläufigen) Modell zu widmen.
Zum Alter kann ich Ihnen nur die selbe Antwort wie geben, wie ich sie diese Woche betreffs einer Zylindertrompete von Kurt Knoth schon einmal gegeben habe. Also Baujahr vor 1961. Bis zu einer Antwort bezüglich des Modells und evtl. dessen Herkunft, vertröste ich Sie auf einen Auszug aus der Firmengeschichte der Werkstatt Knoth.
Zu finden hier im Forum unter: "Blasinstrumente und ihre Hersteller" - Frage zu "Kurt Scherzer".
Bis demnächst mit freundlichen GrüÃen
Mario Weller
Danke für Ihre Frage. Mit einer zufriedenstellenden Antwort meinerseits bitte ich Sie noch etwas um Geduld. Derzeit häufen sich die Anfragen ans Forum, so dass ich noch etwas Zeit brauche mich diesem (mir durchaus geläufigen) Modell zu widmen.
Zum Alter kann ich Ihnen nur die selbe Antwort wie geben, wie ich sie diese Woche betreffs einer Zylindertrompete von Kurt Knoth schon einmal gegeben habe. Also Baujahr vor 1961. Bis zu einer Antwort bezüglich des Modells und evtl. dessen Herkunft, vertröste ich Sie auf einen Auszug aus der Firmengeschichte der Werkstatt Knoth.
Zu finden hier im Forum unter: "Blasinstrumente und ihre Hersteller" - Frage zu "Kurt Scherzer".
Bis demnächst mit freundlichen GrüÃen
Mario Weller
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Re: Horn von Kurt Knoth
Hallo Herr Halsdorf.
Nach einiger Recherche, sowohl in eigenen Unterlagen als auch bei einem befreundeten Metallblasinstrumentenmacher, teile ich Ihnen noch folgende Informationen mit.
Ihr 5-ventiliges Doppelhorn, kombinierte Bauweise, ist anhand ihrer Fotos tatsächlich etwa auf Anfang der 1950er Jahre zu schätzen. Jedenfalls nicht später! Die Zylindermaschine dürfte aus der renomierten Markneukirchner Werkstatt G.A.Dreier stammen. Das Modell ist, wie ich bereits schrieb, ein in Markneukirchen ehemals sehr verbreitetes gewesen. Gewesen auch deshalb, weil in heutiger Zeit das kobinierte (kompensierte) Doppelhorn nicht mehr nachgefragt wird.
Dieses Modell wurde laut Ãberlieferung im Vogtland zuerst von dem Waldhornmacher Fritz Petzold gebaut. Von diesem "schauten" sich dann andere Berufskollegen (z.B. Kurt Knoth) die Bauform ab und produzierten diese dann auch. Petzold gilt nach meinen Recherchen als der "Erfinder" dieses Modells, es ist aber auch durchaus möglich, dass er dieses auch von einem anderen Instrumentenmacher "kopierte". Bis dahingehend ausreichend geforscht ist, kein anderer Waldhornmacher als Erfinder / Entwickler dieses Modells ausgemacht ist, spreche ich (unter Vorbehalt) Petzold dieses Doppelhorn als dessen Erfindung zu.
Mit freundlichen GrüÃen Mario Weller
Nach einiger Recherche, sowohl in eigenen Unterlagen als auch bei einem befreundeten Metallblasinstrumentenmacher, teile ich Ihnen noch folgende Informationen mit.
Ihr 5-ventiliges Doppelhorn, kombinierte Bauweise, ist anhand ihrer Fotos tatsächlich etwa auf Anfang der 1950er Jahre zu schätzen. Jedenfalls nicht später! Die Zylindermaschine dürfte aus der renomierten Markneukirchner Werkstatt G.A.Dreier stammen. Das Modell ist, wie ich bereits schrieb, ein in Markneukirchen ehemals sehr verbreitetes gewesen. Gewesen auch deshalb, weil in heutiger Zeit das kobinierte (kompensierte) Doppelhorn nicht mehr nachgefragt wird.
Dieses Modell wurde laut Ãberlieferung im Vogtland zuerst von dem Waldhornmacher Fritz Petzold gebaut. Von diesem "schauten" sich dann andere Berufskollegen (z.B. Kurt Knoth) die Bauform ab und produzierten diese dann auch. Petzold gilt nach meinen Recherchen als der "Erfinder" dieses Modells, es ist aber auch durchaus möglich, dass er dieses auch von einem anderen Instrumentenmacher "kopierte". Bis dahingehend ausreichend geforscht ist, kein anderer Waldhornmacher als Erfinder / Entwickler dieses Modells ausgemacht ist, spreche ich (unter Vorbehalt) Petzold dieses Doppelhorn als dessen Erfindung zu.
Mit freundlichen GrüÃen Mario Weller
Re: Horn von Kurt Knoth
Hallo,
also erstmal vielen Dank für diese sehr informative Antwort! In der Tat werden heute solche Modelle nicht mehr gebaut. Da die heutigen Instrumente wesentlich leichter sind, braucht man keine kompensierte Hörner mehr. In der Tat ist dieses Knoth-Horn immer noch schwerer als mein Alexander-Doppelhorn. Gut klingen tut es trotz der vielen Jahre immer noch, auch wenn ich mich puncto Intonation noch dran gewöhnen muÃ.
Nochmals vielen Dank! Was Sie aber auch alles wissen!
Mit freundlichen GrüÃen,
L.Halsdorf
also erstmal vielen Dank für diese sehr informative Antwort! In der Tat werden heute solche Modelle nicht mehr gebaut. Da die heutigen Instrumente wesentlich leichter sind, braucht man keine kompensierte Hörner mehr. In der Tat ist dieses Knoth-Horn immer noch schwerer als mein Alexander-Doppelhorn. Gut klingen tut es trotz der vielen Jahre immer noch, auch wenn ich mich puncto Intonation noch dran gewöhnen muÃ.
Nochmals vielen Dank! Was Sie aber auch alles wissen!
Mit freundlichen GrüÃen,
L.Halsdorf