Unbekanntes Doppelhorn

Moderatoren: Dr. Enrico Weller, Mario Weller

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etienne
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Unbekanntes Doppelhorn

Beitrag von etienne »

Hallo liebe Experten,

Ich möchte erstmal Allen ein frohes und gutes neues wünschen.
Ich habe ein unbekanntes und leider ungemarktes Doppelhorn (F/B)
Meines Erachtens ist es baugleich mit einem Cerveny CHR-345H aus der der Amatiproduktion.
Allerdings ist es unlackiert.
Der Vorbesitzer zeigte ein altes Foto seines Großvaters, auf einer Weihnachtsfeier von 1930,
auf der das Horn zu sehen ist. Somit sollte es vor 1930 gebaut worden sein. Leider konnte ich
bisher im Netz nichts über die historische Modellpalette von Cerveny in Erfahrung bringen. Sollte
hierzu jemand einen Rat geben können, wäre ich sehr dankbar. Vielleicht ist ja jemand im Besitz
historischer Kataloge, oder weiß, wo man solche einsehen könnte.

mit freundlichen Grüßen,

Stefan
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Mario Weller
Metallblasinstrumentenbaumeister
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Re: Unbekanntes Doppelhorn

Beitrag von Mario Weller »

Hallo Stefan,

noch fehlen mir leider ein paar Details, anhand welcher man eine Prognose zum Hersteller abgeben könnte. Ja, das Modell bzw. die Bauart erinnert schon auch mit an Cerveny bis hin zu Doppelhörnern aus der Amati-Produktion. Da möchte ich mich aber noch nicht festlegen.
Meine Fragen dazu:

1. Besitzt das Mundrohr eine Mundrohrzwinge? Das ist auf den Fotos nicht erkennbar, oder aber es hat eine Oberzwinge aus Messing (nicht das Oberzwingen-Ringchen aus Neusilber).

2. Bitte schreiben Sie uns, welche Zahlen auf den Büchsen der Maschine eingeschlagen sind. Sehen Sie bitte auch mal nach, ob sich in der Druckwerkleiste (unterhalb der Federn, sowohl von oben als auch evtl. von unten) Zahlen oder "Zeichen" befinden.

3. Könnten Sie bitte noch Detail-Fotos machen? Das würde evtl. helfen. Diese bitte von einer Stütze incl. Stützenplättchen, von der Schallstückstütze (große Platte) und auch einmal etwas näher von der Maschine (Unterseite).


Bis demnächst, mit freundlichen Grüßen

Mario Weller

etienne
Beiträge: 5
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Re: Unbekanntes Doppelhorn

Beitrag von etienne »

Hallo Herr Weller,

vielen für ihre Mühe. ich versuche mal ein paar Detailfotos anzuhängen.
Leider kann ich nur jeweils drei Fotos mitschicken.
Auf allen Büchsen ist eine 4 eingeschlagen, ebenso wie auf der Druckwerkleiste.
Weitere Bilder versuche ich in einem weiteren Beitrag bereitzustellen.

Besten Dank im Voraus,

Stefan Weich
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etienne
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Re: Unbekanntes Doppelhorn

Beitrag von etienne »

Hier nochmal die weiteren Bilder.
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etienne
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Re: Unbekanntes Doppelhorn

Beitrag von etienne »

Hallo,

ich wollte mal über den bisherigen Stand der Dinge berichten.
Laut Information der Firma Stoelzel GmbH stammt das Horn wohl
aus der Firma Amati aus der Zeit der 50er Jahre. Genaueres lässt sich
aber wohl nicht mehr herausfinden.

Viele Grüße Stefan Weich

Mario Weller
Metallblasinstrumentenbaumeister
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Wohnort: Markneukirchen

Re: Unbekanntes Doppelhorn

Beitrag von Mario Weller »

Hallo Herr Weich,

die Information, die Herstellung müsse in die 50er Jahre zurück datiert werden, kann ich teilen. Die Bauart, ja der genaue Rohrverlauf, dieses Horns entspricht voll jenen des Amati-Standard AHR 345H oder aber auch dessen Profivariante AHR 645D aus den 1990er Jahren.

Anhand Ihrer Fotos war deutlich zu erkennen, dass an dem Doppelhorn noch sehr viel Handarbeit angelegt wurde. Man sieht noch geschmiedete Stützen (Schallstück- und Mundrohrstütze), anscheinend noch von Hand gedrehte Ringchen (Oberzwingenringchen am Mundrohr) sowie alte Stahlschrauben-Gelenke. Dies unterstreicht schon das Alter Ihres Horns, im Laufe der Jahre wurden dann viele dieser Details nach und nach durch maschinell gefertigte Teile ersetzt.

Ich gebe zu, nach Ihrer ersten Anfrage auch die Vermutung gehabt zu haben, es könne im Vogtland gebaut worden sein. Dies hat sich aber als falsch erwiesen und wir können Amati / Cerveny als Hersteller bestätigen.


Mit freundlichen Grüßen

Mario Weller

etienne
Beiträge: 5
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Re: Unbekanntes Doppelhorn

Beitrag von etienne »

Hallo Herr Weller,

nochmal herzlichen Dank für Ihre Bemühungen, das hat mir sehr weitergeholfen.

herzliche Grüße,

Stefan Weich

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