Klarinette von Glier
Moderatoren: Dr. Enrico Weller, Mario Weller
Klarinette von Glier
Hallo und grüß Gott,
ich bin hier neu und habe mich hier im Forum angemeldet, weil ich seit einiger Zeit sehr interessiert die verschiedenen Beiträge verfolge. Am interessantesten finde ich die Anfragen, die ältere Instrumente und ihre Herkunft bzw. Geschichte betreffen - das zeigt mir, dass offenbar (außer mir selbst) auch andere Menschen eine "Beziehung" zu ihrem Instrument haben...!
In meinem Fall handelt es sich um ein "Techtel-Mechtel" mit einer alten Klarinette. Dieses Instrument befand sich ca. 50 Jahre (!) im "Dornröschenschlaf". Der Großvater meines Mannes hatte davor ca. 15-20 Jahre in einem Orchester gespielt. Vor einiger Zeit ist es in meinen Besitz gekommen und seither infiltriert es täglich meine Gedanken.
Ich konnte mich nicht dagegen wehren und so habe ich mich entschlossen, "nachzugeben". Obwohl ich überhaupt nicht Klarinette spielen konnte, ließ ich sie generalüberholen.
In der Zwischenzeit habe ich mit einer äußerst billigen Plastiktröte "autodidaktisch" erste Spielversuche unternommen und danei festgestellt, wie gut mir das Klarinettespielen gefällt. Nun ist die alte Klarinette auch schon seit einiger Zeit aus der Werkstatt zurückgekehrt und ich kann mit diesem Instrument weiterüben. Ich habe mich nun auch entschlossen, Unterricht zu nehmen.
Nun zu meiner Frage:
Meine Klarinette trägt die Aufschrift
Aug.Clemens Glier
Markneukirchen S.A.
Und die Nummer 33971
Mich würde interessieren, wie alt das Instrument wirklich ist
Außerdem welches Mundstück ursprünglich dabei gewesen sein könnte (jetzt ist es eines von Hummel, aber ich glaube kaum, dass es das originale ist)
Und auch, welches evtl. gut dazu passen könnte (aus dem Himmel 5**** Mundstück bekomme ich keinen Ton heraus)
Vielleicht weiß ja jeamns etwas über diese Dinge Bescheid...
Von der Firma Glier liest man ja, es sei eher ein Instrumentenvertrieb geweses, kein Hersteller... wer hat denn die Instrumente dann hergestellt, ist das heute noch nachvollziehbar?
Herzliche Grüße
Bisswunde
ich bin hier neu und habe mich hier im Forum angemeldet, weil ich seit einiger Zeit sehr interessiert die verschiedenen Beiträge verfolge. Am interessantesten finde ich die Anfragen, die ältere Instrumente und ihre Herkunft bzw. Geschichte betreffen - das zeigt mir, dass offenbar (außer mir selbst) auch andere Menschen eine "Beziehung" zu ihrem Instrument haben...!
In meinem Fall handelt es sich um ein "Techtel-Mechtel" mit einer alten Klarinette. Dieses Instrument befand sich ca. 50 Jahre (!) im "Dornröschenschlaf". Der Großvater meines Mannes hatte davor ca. 15-20 Jahre in einem Orchester gespielt. Vor einiger Zeit ist es in meinen Besitz gekommen und seither infiltriert es täglich meine Gedanken.
Ich konnte mich nicht dagegen wehren und so habe ich mich entschlossen, "nachzugeben". Obwohl ich überhaupt nicht Klarinette spielen konnte, ließ ich sie generalüberholen.
In der Zwischenzeit habe ich mit einer äußerst billigen Plastiktröte "autodidaktisch" erste Spielversuche unternommen und danei festgestellt, wie gut mir das Klarinettespielen gefällt. Nun ist die alte Klarinette auch schon seit einiger Zeit aus der Werkstatt zurückgekehrt und ich kann mit diesem Instrument weiterüben. Ich habe mich nun auch entschlossen, Unterricht zu nehmen.
Nun zu meiner Frage:
Meine Klarinette trägt die Aufschrift
Aug.Clemens Glier
Markneukirchen S.A.
Und die Nummer 33971
Mich würde interessieren, wie alt das Instrument wirklich ist
Außerdem welches Mundstück ursprünglich dabei gewesen sein könnte (jetzt ist es eines von Hummel, aber ich glaube kaum, dass es das originale ist)
Und auch, welches evtl. gut dazu passen könnte (aus dem Himmel 5**** Mundstück bekomme ich keinen Ton heraus)
Vielleicht weiß ja jeamns etwas über diese Dinge Bescheid...
Von der Firma Glier liest man ja, es sei eher ein Instrumentenvertrieb geweses, kein Hersteller... wer hat denn die Instrumente dann hergestellt, ist das heute noch nachvollziehbar?
Herzliche Grüße
Bisswunde
Re: Klarinette von Glier
hallo Bisswunde,
bitte benutze die suchfunktion, es gibt einiges zum thema einzulesen.
für die bestimmung des eigentlichen herstellers müsste man einige bilder des instrumentes haben in der hoffnung, dass man anhand der "handschrift" (signifikante baumerkmale), eventuell den erbauer bestimmen kann.
mundstücke gab es auch schon beim kauf optional und - leider wurden die mundstücke auch nicht gekennzeichnet - insofern wird auch hier eine bestimmung eine raterei bleiben.
gruss
bitte benutze die suchfunktion, es gibt einiges zum thema einzulesen.
für die bestimmung des eigentlichen herstellers müsste man einige bilder des instrumentes haben in der hoffnung, dass man anhand der "handschrift" (signifikante baumerkmale), eventuell den erbauer bestimmen kann.
mundstücke gab es auch schon beim kauf optional und - leider wurden die mundstücke auch nicht gekennzeichnet - insofern wird auch hier eine bestimmung eine raterei bleiben.
gruss
Re: Klarinette von Glier
Hallo,
die Suchfunktion verrät mir unter dem Stichwort August Clemens Glier nur etwas über eine Holzquerflöte und dass an "anderer Stelle" im Forum etwas geschrieben worden sein soll. Bloß wo? Ich finde nichts. Vielleicht kann mir bitte jemand auf die Sprünge helfen und das richtige Suchwort verraten?
Dankeschön und
Herzliche Grüße
Bisswunde
die Suchfunktion verrät mir unter dem Stichwort August Clemens Glier nur etwas über eine Holzquerflöte und dass an "anderer Stelle" im Forum etwas geschrieben worden sein soll. Bloß wo? Ich finde nichts. Vielleicht kann mir bitte jemand auf die Sprünge helfen und das richtige Suchwort verraten?
Dankeschön und
Herzliche Grüße
Bisswunde
-
- Museumsmitarbeiter
- Beiträge: 1226
- Registriert: Do 22. Dez 2005, 13:58
- Wohnort: Markneukirchen
Re: Klarinette von Glier
Hallo und viele Grüße,
Heidrun
Das Suchwort ist August Clemens Glier,
Signum:
"Aug. Clemens Glier"
Gummistempel:
Musikinstrumenten-Manufaktur //
Aug. Clemens Glier. //
Markneukirchen i.Sa.
gedruckter Zettel:
August Clemens Glier //
Markneukirchen i.S
Nach Dullat getauft am 22.02.1846 in Adorf. gestorben 19.01.1897, Versandgeschäft
WAB, deWit (1893): Markneukirchen, Neuestrasse 88, Musikinstrumenten-Handlung.
WAB, deWit (1909/1912): (Inhaber: Clemens Otto Glier und Albert Paul Glier), Markneukirchen, Neue Straße 107, Musikinstrumenten- und Saiten-Versandgeschäft.
WAB, deWit (1926): (Inhaber: Albert Paul Glier), Markneukirchen, Mosenstraße 906, Spezialfabrik für Musikinstrumente aller Art, Musikinstrumenten- und Saiten-Versandgeschäft. WAB, deWit (1930): (Inhaber: Albert Paul Glier), Markneukirchen, Pestalozzistraße 906, Spezialfabrik für Musikinstrumente aller Art, Musikinstrumenten- und Saiten-Versand.
Adressbuch (1932): Markneukirchen, Mosenstraße 26, Musikinstrumenten-Versand.
Am 12.08.1958 wurde vom Rat der Stadt Markneukirchen Treuhandschaft angeordnet und die Liquidierung eingeleitet. Diese wurde mit Wirkung vom 26.09.1962 abgeschlossen. Damit war die Firma erloschen.
Qu.: PDW/HEINEL/Thalheimer
WAB= Weltadressbuch
PDW= Paul de Wit
Heidrun
Das Suchwort ist August Clemens Glier,
Signum:
"Aug. Clemens Glier"
Gummistempel:
Musikinstrumenten-Manufaktur //
Aug. Clemens Glier. //
Markneukirchen i.Sa.
gedruckter Zettel:
August Clemens Glier //
Markneukirchen i.S
Nach Dullat getauft am 22.02.1846 in Adorf. gestorben 19.01.1897, Versandgeschäft
WAB, deWit (1893): Markneukirchen, Neuestrasse 88, Musikinstrumenten-Handlung.
WAB, deWit (1909/1912): (Inhaber: Clemens Otto Glier und Albert Paul Glier), Markneukirchen, Neue Straße 107, Musikinstrumenten- und Saiten-Versandgeschäft.
WAB, deWit (1926): (Inhaber: Albert Paul Glier), Markneukirchen, Mosenstraße 906, Spezialfabrik für Musikinstrumente aller Art, Musikinstrumenten- und Saiten-Versandgeschäft. WAB, deWit (1930): (Inhaber: Albert Paul Glier), Markneukirchen, Pestalozzistraße 906, Spezialfabrik für Musikinstrumente aller Art, Musikinstrumenten- und Saiten-Versand.
Adressbuch (1932): Markneukirchen, Mosenstraße 26, Musikinstrumenten-Versand.
Am 12.08.1958 wurde vom Rat der Stadt Markneukirchen Treuhandschaft angeordnet und die Liquidierung eingeleitet. Diese wurde mit Wirkung vom 26.09.1962 abgeschlossen. Damit war die Firma erloschen.
Qu.: PDW/HEINEL/Thalheimer
WAB= Weltadressbuch
PDW= Paul de Wit
Re: Klarinette von Glier
Liebe Heidrun,
vielen Dank.
Was bedeutet das aber?
Wenn auf dem Instrument "August Clemens Glier" steht, ist das Instrument dann noch vor dessen Tod verkauft worden? (ich glaube eigentlich nicht, dass die klarinette wiederum soooo alt ist, das wären dann ja über 100 Jahre! (andererseits kenn ich mich auch gar nicht aus)
Oder wurde die Firmenbezeichnung von den Erben also weitergeführt und beispielsweise der Clemens Otto Glier hätte dann weiterhin den Instrumenten Aug. Clemns Glier draufgestempelt? (sagt man da auch "Stempel", wenn es ins Holz quasi "hineingedrückt" ist?)
Und wenn bei Albert Paul Glier da steht: "Spezialfabrik für Musikinstrumente", wurden dann in dieser Zeit doch von Glier Instrumente "gefertigt" und nicht nur "versandt"?
Herzliche Grüße
Bisswunde
vielen Dank.
Was bedeutet das aber?
Wenn auf dem Instrument "August Clemens Glier" steht, ist das Instrument dann noch vor dessen Tod verkauft worden? (ich glaube eigentlich nicht, dass die klarinette wiederum soooo alt ist, das wären dann ja über 100 Jahre! (andererseits kenn ich mich auch gar nicht aus)
Oder wurde die Firmenbezeichnung von den Erben also weitergeführt und beispielsweise der Clemens Otto Glier hätte dann weiterhin den Instrumenten Aug. Clemns Glier draufgestempelt? (sagt man da auch "Stempel", wenn es ins Holz quasi "hineingedrückt" ist?)
Und wenn bei Albert Paul Glier da steht: "Spezialfabrik für Musikinstrumente", wurden dann in dieser Zeit doch von Glier Instrumente "gefertigt" und nicht nur "versandt"?
Herzliche Grüße
Bisswunde
-
- Museumsmitarbeiter
- Beiträge: 1226
- Registriert: Do 22. Dez 2005, 13:58
- Wohnort: Markneukirchen
Re: Klarinette von Glier
Am Morgen schon gebissen zu werden, macht auch keinen Spaß
Guten Morgen,
wenn die Firma bis 1962 bestand, können die Instrumente bis dahin gebaut worden sein und den Namen Aug. Clemens Glier tragen. Wenn sich Händler als Musikinstrumentenfabrik o.ä. bezeichneten, dann heißt das nicht, dass sie selbst produzierten. Es gehörte ganz einfach zum Marketing, sollte den Anschein erwecken, dass man eine große Firma besaß.
So war es in der Regel mit diesen Fortschickern und da es so in der Datenbank steht, hat das schon mal jemand recherchiert. Ich gebe das jetzt so weiter ohne genau Bescheid zu wissen.
Viele Grüße
und gute Heilung
,
Heidrun

Guten Morgen,
wenn die Firma bis 1962 bestand, können die Instrumente bis dahin gebaut worden sein und den Namen Aug. Clemens Glier tragen. Wenn sich Händler als Musikinstrumentenfabrik o.ä. bezeichneten, dann heißt das nicht, dass sie selbst produzierten. Es gehörte ganz einfach zum Marketing, sollte den Anschein erwecken, dass man eine große Firma besaß.
So war es in der Regel mit diesen Fortschickern und da es so in der Datenbank steht, hat das schon mal jemand recherchiert. Ich gebe das jetzt so weiter ohne genau Bescheid zu wissen.
Viele Grüße
und gute Heilung

Heidrun
Re: Klarinette von Glier
Guten Morgen,
liebe Heidrun,
keine Sorge, ich beiße nur mich selbst!
(natürlich vor allem bei meinen kläglichen Versuchen, Klarinette zu spielen...)
Also die Klarinette wurde ganz sicher vor 70 Jahren gekauft (das ist ja deutlich vor 1962)
Es ist nur nicht sicher, ob sie damals neu oder schon gebraucht erworben wurde.
Ich dachte, dass man evtl. Anhand der Nummer auf dem Instrument etwas über das Alter sagen kann....
Nocheinmal zum Mundstück:
Mein billiges Böhm-Mundstück passt nicht darauf. (wackelt sehr ) - und das "Hummel" mag nicht mit mir spielen.
Passt dann jedes deutsche Mundstück darauf? Und gibt es bestimmte Mundstücke, die typischerweise mit diesen Klarinetten gespielt wurden?
Herzliche Grüße
Bisswunde
liebe Heidrun,
keine Sorge, ich beiße nur mich selbst!
Also die Klarinette wurde ganz sicher vor 70 Jahren gekauft (das ist ja deutlich vor 1962)
Es ist nur nicht sicher, ob sie damals neu oder schon gebraucht erworben wurde.
Ich dachte, dass man evtl. Anhand der Nummer auf dem Instrument etwas über das Alter sagen kann....
Nocheinmal zum Mundstück:
Mein billiges Böhm-Mundstück passt nicht darauf. (wackelt sehr ) - und das "Hummel" mag nicht mit mir spielen.
Passt dann jedes deutsche Mundstück darauf? Und gibt es bestimmte Mundstücke, die typischerweise mit diesen Klarinetten gespielt wurden?
Herzliche Grüße
Bisswunde
Re: Klarinette von Glier
also das hummel ist deutsch, wenn's wackelt muss der kork erneuert werden unter umständen passt die bohrung und der zapfen nicht (es gbt keine normung)
boehm auf deutsch geht durchaus gut = probieren.
weiteres lieber über pm, das geht schwer ins detail.
grüsse
intune
boehm auf deutsch geht durchaus gut = probieren.
weiteres lieber über pm, das geht schwer ins detail.
grüsse
intune