Fried.August Glass,Eduard Berger und Eduard Jung!
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Fried.August Glass,Eduard Berger und Eduard Jung!
Hallo hier mit hans aus holland und habe einige fragen ueber geigen: 1.Sehr alte dunklere geige mit zettel: Fried.Aug.Glass verfertigt nach Antonius Staduarius .Fies Fabrikat in Cremona 1737 !Der zettel scheint in den boden gewachsen und sieht auch sehr alt aus.Geige dunkel mit licht roetlichem untergrund,schnecke fein ,inlegbaender wunderbar,f,loecher schlank,Flacher dann stainer,kann ganzer ruecken sein.es wurde auch mit schwarzem lack gearbeitet wo ein roetlicher schimmer der untergrund .Hals wurde wohl vor 100 jahren in korpus restauriert! Wissen ewas darueber? 2.Auch sehr alte schoene geige mit zettel Eduard Berger,dresden! weiter nichts keine jahrzahl!auf jeden fall +-150 jahre alt! Wissen sie hier vielleicht etwas von? 3.Wunderschoene auch alte geige mit zettel: Eduard Jung,Carsten,insp.land -vollzuchtsanstalt,Nr.33 1903! wissen sie vielleicht auch hier etwas ueber? Ich danke ihnen fuer die muehe und frue mich auf antwort! Freundliche gruesse hans schaefer
Hallo Hans,
es gibt zwei Friedrich August GlaÃ(ss), Vater und Sohn. Der Vater wurde vermutlich am 10.4.1774 geboren und starb am 1.7.1833 in Untersachsenberg (heute ein Ortsteil von Klingenthal). Sein Vater war der Geigenmacher Johann Christoph Glaà (1747-1827). In der Fachliteratur war bisher nur ein Friedrich August Glaà bekannt. Dr. Bernhard Zoebisch, konnte in seinem Buch ,,Vogtländischer Geigenbau" bis 1850 Vater und Sohn nachweisen. Sein unehelicher Sohn wurde am 20.3.1796 in Untersachsenberg geboren und starb am 7.5.1857. Glaà hatte ein eigenes Violinmodell, das in den Jahren nach seinem Tode immer wieder nachgeahmt wurde. Er gehört zu den Meistern, die im 19.Jh. den Ruhm der vogtl. Geigenbauer erneuerten. Mehr über Glaà (Vater und Sohn) steht im oben genannten Fachbuch.
Eduard Berger (Lebensdaten unbekannt) wirkte um 1900 in Dresden. Im Weltadressbuch von Paul de Wit (1912) steht: Berger, Ed., Zirkusstr.33, pt., Orgel-u. Harm.-Bauer, auch Geigenmacher u. Musikinstr.-Händler.
In der Ausgabe von 1926 ist Berger nicht mehr eingetragen. Der Markneukirchner Geigenmacher und Geigenexperte Oskar Erich Heinel hat eine Geige von diesem Meister gesehen mit dem Zettel: Eduard Berger // Kunstgeigenbauer // Dresden Anno 1902. Heinel schreibt:,,eine Violine mit Geigenzettel besitzt Herr v. Merkel-Freiberg, sehr dunkel gebeizt, innen u. auÃen, kleingeflammtes Holz".
Eduard Jung wurde 1849 in Karlsdorf i./M. (lt.Lütgendorff) geboren. Karel Jalovec nennt den Geburtsort in der ,,Enzyklopädie des Geigenbaus" Karlshof. Lütgendorff schreibt in seinem Buch ,,Die Geigen-und Lautenmacher" (1904):,,Autodidact vom reinsten Wasser. Er kam als Gendamarie-Wachtmeister nach Tyrol, wo ihm Ruf's Biographie Jacob Stainer's in die Hand fiel. Da er von Jugend auf Geige spielt, bekam er nun Lust, sich selbst als Geigenmacher zu versuchen, und obwohl er nie gesehen, wie Geigen gemacht werden,-und selbst heute die dazu nöthigen Werkzeuge nicht kennt, gelang schon der erste Versuch einigermaassen. Durch fortgesetzte Uebung und viel natürliches Talent brachte er es schliesslich zu grosser Fertigkeit, obwohl er noch immer mit den primitivsten Werkzeugen, die er sich selbst erfand, arbeitet. Er macht im Jahre ungefähr drei Geigen fertig und hat bisher etwa 35 gebaut. Sie sind von tadelloser Ausführung und gutem Ton, so dass er schon viele Ausstellungspreise, zuletzt vom Handelsministerium eine Staatsmedaille, erhalten hat." Der Zettel lautet lt. Lütg.: Eduard Jung // k.k. Inspektor der Strafanstalt Garsten // fecit 1898 No 23.
Soweit zu Glass, Berger und Jung.
MFG
Johannes Meinel
es gibt zwei Friedrich August GlaÃ(ss), Vater und Sohn. Der Vater wurde vermutlich am 10.4.1774 geboren und starb am 1.7.1833 in Untersachsenberg (heute ein Ortsteil von Klingenthal). Sein Vater war der Geigenmacher Johann Christoph Glaà (1747-1827). In der Fachliteratur war bisher nur ein Friedrich August Glaà bekannt. Dr. Bernhard Zoebisch, konnte in seinem Buch ,,Vogtländischer Geigenbau" bis 1850 Vater und Sohn nachweisen. Sein unehelicher Sohn wurde am 20.3.1796 in Untersachsenberg geboren und starb am 7.5.1857. Glaà hatte ein eigenes Violinmodell, das in den Jahren nach seinem Tode immer wieder nachgeahmt wurde. Er gehört zu den Meistern, die im 19.Jh. den Ruhm der vogtl. Geigenbauer erneuerten. Mehr über Glaà (Vater und Sohn) steht im oben genannten Fachbuch.
Eduard Berger (Lebensdaten unbekannt) wirkte um 1900 in Dresden. Im Weltadressbuch von Paul de Wit (1912) steht: Berger, Ed., Zirkusstr.33, pt., Orgel-u. Harm.-Bauer, auch Geigenmacher u. Musikinstr.-Händler.
In der Ausgabe von 1926 ist Berger nicht mehr eingetragen. Der Markneukirchner Geigenmacher und Geigenexperte Oskar Erich Heinel hat eine Geige von diesem Meister gesehen mit dem Zettel: Eduard Berger // Kunstgeigenbauer // Dresden Anno 1902. Heinel schreibt:,,eine Violine mit Geigenzettel besitzt Herr v. Merkel-Freiberg, sehr dunkel gebeizt, innen u. auÃen, kleingeflammtes Holz".
Eduard Jung wurde 1849 in Karlsdorf i./M. (lt.Lütgendorff) geboren. Karel Jalovec nennt den Geburtsort in der ,,Enzyklopädie des Geigenbaus" Karlshof. Lütgendorff schreibt in seinem Buch ,,Die Geigen-und Lautenmacher" (1904):,,Autodidact vom reinsten Wasser. Er kam als Gendamarie-Wachtmeister nach Tyrol, wo ihm Ruf's Biographie Jacob Stainer's in die Hand fiel. Da er von Jugend auf Geige spielt, bekam er nun Lust, sich selbst als Geigenmacher zu versuchen, und obwohl er nie gesehen, wie Geigen gemacht werden,-und selbst heute die dazu nöthigen Werkzeuge nicht kennt, gelang schon der erste Versuch einigermaassen. Durch fortgesetzte Uebung und viel natürliches Talent brachte er es schliesslich zu grosser Fertigkeit, obwohl er noch immer mit den primitivsten Werkzeugen, die er sich selbst erfand, arbeitet. Er macht im Jahre ungefähr drei Geigen fertig und hat bisher etwa 35 gebaut. Sie sind von tadelloser Ausführung und gutem Ton, so dass er schon viele Ausstellungspreise, zuletzt vom Handelsministerium eine Staatsmedaille, erhalten hat." Der Zettel lautet lt. Lütg.: Eduard Jung // k.k. Inspektor der Strafanstalt Garsten // fecit 1898 No 23.
Soweit zu Glass, Berger und Jung.
MFG
Johannes Meinel
Hallo Hans,
einen Geigenmacher mit Namen Karlsoon aus Kriestdala habe ich in den Fachbüchern nicht finden können. 5 Geigenmacher mit den Namen Karlsson sind in der "Enzyklopädie des Geigenbaus" (von Karel Jalovec) eingetragen. Karlsson, Anders Petter: Mölnbo. Geb. 21.2.1848 in Mölnbo, gest. 1930 in Mölnbo. Schwedischer Amateur-Geigenbauer. Gewissenhafte Arbeit.
Karlsson, Karl Anton: Flysta. Geb. 6.1.1886 in Flysta. Schwedischer Amateur-Geigenbauer. Führte auch Reparaturen aus.
Karlsson, Karl Gustav: Stockholm. Geb. 1889. Schwedischer Geigenbauer. Guter Reparateur.
Karlsson, Karl Thorsten: Sundsvall. Geb. 31.12.1903 in Sundsvall. Schwedischer Amateur-Geigenbauer. Befasste sich auch mit Reparaturen.
Karlsson, Wilhelm: Lindefallet. Geb. 20.11.1896 in Lindefallet. Schwedischer Amateur-Geigenbauer
Vielleicht ist einer von den 5 "Ihr Karlssoon" und hat einige Zeit in Kriestdala gearbeitet. Mehr konnte ich leider nicht ermitteln.
Mit freundlichen GrüÃen
Johannes Meinel
einen Geigenmacher mit Namen Karlsoon aus Kriestdala habe ich in den Fachbüchern nicht finden können. 5 Geigenmacher mit den Namen Karlsson sind in der "Enzyklopädie des Geigenbaus" (von Karel Jalovec) eingetragen. Karlsson, Anders Petter: Mölnbo. Geb. 21.2.1848 in Mölnbo, gest. 1930 in Mölnbo. Schwedischer Amateur-Geigenbauer. Gewissenhafte Arbeit.
Karlsson, Karl Anton: Flysta. Geb. 6.1.1886 in Flysta. Schwedischer Amateur-Geigenbauer. Führte auch Reparaturen aus.
Karlsson, Karl Gustav: Stockholm. Geb. 1889. Schwedischer Geigenbauer. Guter Reparateur.
Karlsson, Karl Thorsten: Sundsvall. Geb. 31.12.1903 in Sundsvall. Schwedischer Amateur-Geigenbauer. Befasste sich auch mit Reparaturen.
Karlsson, Wilhelm: Lindefallet. Geb. 20.11.1896 in Lindefallet. Schwedischer Amateur-Geigenbauer
Vielleicht ist einer von den 5 "Ihr Karlssoon" und hat einige Zeit in Kriestdala gearbeitet. Mehr konnte ich leider nicht ermitteln.
Mit freundlichen GrüÃen
Johannes Meinel