Wer kennt diesen Brandstempel mit 1932
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Wer kennt diesen Brandstempel mit 1932
Hallo werte Foren-Community,
ich habe kürzlich eine sauber gebaute Geige mit einer Brandmarke 19 ff 32 im Boden erworben. Der Klang ist sehr ausgeglichen und fein, daher würde ich gerne erfahren, aus welcher Werkstatt sie wohl stammt. Kann jemand helfen? Hier einige Bilder, danke im voraus
Peter-Rudolf
ich habe kürzlich eine sauber gebaute Geige mit einer Brandmarke 19 ff 32 im Boden erworben. Der Klang ist sehr ausgeglichen und fein, daher würde ich gerne erfahren, aus welcher Werkstatt sie wohl stammt. Kann jemand helfen? Hier einige Bilder, danke im voraus
Peter-Rudolf
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Re: Wer kennt diesen Brandstempel mit 1932
Hallo Peter-Rudolf,
es gibt viele Geigen, da springt einem die Herkunft aus Markneukirchen sofort ins Auge. Das kann ich zumindest anhand der Bilder hier nicht so sagen. Gibt es Hinweise auf das Vogtland, die ich übersehe oder die die Bilder einfach nicht wiedergeben können (Innenarbeit)?
Und wo befindet sich der Stempel? Wenn ich das Foto richtig deute (Flammung), so ist er nicht direkt unter dem linken F-Loch angebracht. Ist das eine Endoskop- Aufnahme? Und kann man eindeutig von einem Brandstempel (mit Einprägung ins Holz) sprechen oder könnte das auch ein Gummistempel gewesen sein?
Momentan kann ich mich übrigens nicht erinnern, so einen Stempel schon einmal gesehen zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Udo Kretzschmann
es gibt viele Geigen, da springt einem die Herkunft aus Markneukirchen sofort ins Auge. Das kann ich zumindest anhand der Bilder hier nicht so sagen. Gibt es Hinweise auf das Vogtland, die ich übersehe oder die die Bilder einfach nicht wiedergeben können (Innenarbeit)?
Und wo befindet sich der Stempel? Wenn ich das Foto richtig deute (Flammung), so ist er nicht direkt unter dem linken F-Loch angebracht. Ist das eine Endoskop- Aufnahme? Und kann man eindeutig von einem Brandstempel (mit Einprägung ins Holz) sprechen oder könnte das auch ein Gummistempel gewesen sein?
Momentan kann ich mich übrigens nicht erinnern, so einen Stempel schon einmal gesehen zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Udo Kretzschmann
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Re: Wer kennt diesen Brandstempel mit 1932
Hallo Udo, danke für die schnelle Rückmeldung.
Nein, die Geige ist nicht notwendigerweise aus dem Vogtland oder der Marktneukirchener Umgebung, aber euer Forum schien mir die seriöseste Adresse für meine Anfrage.
Zur Geige selbst: Die Decke ist aus recht feinwüchsiger Fichte, der Lack ist eher weich und "speckig", definitiv nicht spröde oder craqueliert, die Innenarbeit ist einwandfrei ( Reifchen gerundet und in die Eckklötze gesteckt, Klötze nachgearbeitet, Bassbalken geschliffen
...).
Die Marke ist eine Brandmarke, die durch das linke f-Loch zu sehen ist, die Vertiefung ist mit einem Stift zu spüren.
Wenn nicht aus der Markneukirchener Gegend, hättest du eine Vermutung der Herkunftsgegend?
LG Peter-Rudolf
Nein, die Geige ist nicht notwendigerweise aus dem Vogtland oder der Marktneukirchener Umgebung, aber euer Forum schien mir die seriöseste Adresse für meine Anfrage.
Zur Geige selbst: Die Decke ist aus recht feinwüchsiger Fichte, der Lack ist eher weich und "speckig", definitiv nicht spröde oder craqueliert, die Innenarbeit ist einwandfrei ( Reifchen gerundet und in die Eckklötze gesteckt, Klötze nachgearbeitet, Bassbalken geschliffen
...).
Die Marke ist eine Brandmarke, die durch das linke f-Loch zu sehen ist, die Vertiefung ist mit einem Stift zu spüren.
Wenn nicht aus der Markneukirchener Gegend, hättest du eine Vermutung der Herkunftsgegend?
LG Peter-Rudolf
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- Geigenbaumeister
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Re: Wer kennt diesen Brandstempel mit 1932
Hallo Peter-Rudolf,
die Lackoberfläche ist nicht typisch für hier, die Eckspitzen sind relativ scharf und "definiert" gearbeitet. Ich sage ja nicht, daß Markneukirchen ausgeschlossen ist, das gab es alles auch hier, aber diese Herkunft drängt sich mir zumindest nicht sofort auf.
Die gesamte Randarbeit oder wie weit hinein die Kopfhohlkehle gestochen wurde, ob eventuell Ebenholzspäne für die Einlage verwendet wurden etc. pp., das kann ich auf den Fotos alles nicht richtig gut beurteilen. Aber vielleicht lohnt sich ja eine Anfrage im Elsaß trotzdem, unter http://luthiers-mirecourt.com findet man eine E-Mail- Adresse. Die dortigen Kollegen haben mir schon mehrfach sehr freundlich und kompetent weitergeholfen!
Ich habe auch über den Stempel nachgedacht. Es gab ja durchaus schon öfters Geigenbauer, die das stilisierte F- Loch für ihr Logo oder den Zettel verwendet haben. Wevers, Quenoil, Karel Šamal, Giorgio Scolari, Vater und Sohn Politi und andere haben das "F" mit eingearbeitet. Aber in dieser Art zwischen den Ziffern (des Baujahres?) stehend kenne ich weder einen Brandstempel noch Zettel.
Des weiteren habe ich überlegt, ob das nicht nur F-Löcher sondern zwei oder drei Buchstaben, also FF oder FFH sind, die da zusammengefügt wurden. Mir wollte aber kein passender Name einfallen.
Solltest nun Du das Rätsel lösen können - bitte laß uns daran teilhaben!
Viele Grüße
Udo
die Lackoberfläche ist nicht typisch für hier, die Eckspitzen sind relativ scharf und "definiert" gearbeitet. Ich sage ja nicht, daß Markneukirchen ausgeschlossen ist, das gab es alles auch hier, aber diese Herkunft drängt sich mir zumindest nicht sofort auf.
Die gesamte Randarbeit oder wie weit hinein die Kopfhohlkehle gestochen wurde, ob eventuell Ebenholzspäne für die Einlage verwendet wurden etc. pp., das kann ich auf den Fotos alles nicht richtig gut beurteilen. Aber vielleicht lohnt sich ja eine Anfrage im Elsaß trotzdem, unter http://luthiers-mirecourt.com findet man eine E-Mail- Adresse. Die dortigen Kollegen haben mir schon mehrfach sehr freundlich und kompetent weitergeholfen!
Ich habe auch über den Stempel nachgedacht. Es gab ja durchaus schon öfters Geigenbauer, die das stilisierte F- Loch für ihr Logo oder den Zettel verwendet haben. Wevers, Quenoil, Karel Šamal, Giorgio Scolari, Vater und Sohn Politi und andere haben das "F" mit eingearbeitet. Aber in dieser Art zwischen den Ziffern (des Baujahres?) stehend kenne ich weder einen Brandstempel noch Zettel.
Des weiteren habe ich überlegt, ob das nicht nur F-Löcher sondern zwei oder drei Buchstaben, also FF oder FFH sind, die da zusammengefügt wurden. Mir wollte aber kein passender Name einfallen.
Solltest nun Du das Rätsel lösen können - bitte laß uns daran teilhaben!
Viele Grüße
Udo
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Re: Wer kennt diesen Brandstempel mit 1932
Hallo Udo,
für deine Hinweise bin ich Dir sehr dankbar. Aufgrund des Lacks (Rotanteil) und der dezidierten Eckenausarbeitung hatte ich auch schon Frankreich (Mirecourt) in Erwägung gezogen. Ich werde über die angegebene Seite versuchen, mich weiter vorzuarbeiten und die Ergebnisse hier kundtun.
Bis dann R-P
für deine Hinweise bin ich Dir sehr dankbar. Aufgrund des Lacks (Rotanteil) und der dezidierten Eckenausarbeitung hatte ich auch schon Frankreich (Mirecourt) in Erwägung gezogen. Ich werde über die angegebene Seite versuchen, mich weiter vorzuarbeiten und die Ergebnisse hier kundtun.
Bis dann R-P
Re: Wer kennt diesen Brandstempel mit 1932
Der Brandstempel steht für die Firma Freitag & Ficker in Berlin. Normalerweise haben diese Geigen einen 2. Brandstempel am Bassbalken.
Die Werkstatt war ein Zusammenschluss der Werkstätten von Friedrich Freitag und Paul Kurt Ficker.
Die Werkstatt war ein Zusammenschluss der Werkstätten von Friedrich Freitag und Paul Kurt Ficker.
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Re: Wer kennt diesen Brandstempel mit 1932
Hallo JOJEBLABE,
ganz herzlichen Dank für diese Information! Es ist schön, wenn sich möglichst viele am Forum beteiligen - eben auch mit Antworten.
Beide Kompagnons haben ja ihre Wurzeln in Markneukirchen, den Brandstempel kannte ich aber noch nicht.
Wurde die Marke aus einzelnen Ziffern und einem(?) "f" zusammengesetzt, um die Jahreszahl anpassen zu können? Kennst Du Kombinationen aus anderen Jahren?
Nochmals Danke
Udo
ganz herzlichen Dank für diese Information! Es ist schön, wenn sich möglichst viele am Forum beteiligen - eben auch mit Antworten.
Beide Kompagnons haben ja ihre Wurzeln in Markneukirchen, den Brandstempel kannte ich aber noch nicht.
Wurde die Marke aus einzelnen Ziffern und einem(?) "f" zusammengesetzt, um die Jahreszahl anpassen zu können? Kennst Du Kombinationen aus anderen Jahren?
Nochmals Danke
Udo
Re: Wer kennt diesen Brandstempel mit 1932
Hallo Udo,
ich kenne eine weitere Geige mit der gleichen Zahl. Die hatte ich vor vielen Jahren auf dem Tisch und habe damals intensiv „geforscht“ und dann denn 2. Brandstempel gefunden. Weitere Instrumente dieser Art sind meiner Meinung nach im Besitz von Herrn Wolfgang Meyer aus Braunschweig.
Gruß Johannes
ich kenne eine weitere Geige mit der gleichen Zahl. Die hatte ich vor vielen Jahren auf dem Tisch und habe damals intensiv „geforscht“ und dann denn 2. Brandstempel gefunden. Weitere Instrumente dieser Art sind meiner Meinung nach im Besitz von Herrn Wolfgang Meyer aus Braunschweig.
Gruß Johannes