Hallo vite (?),
die Eckdaten seines Lebens kann ich Dir aufschreiben, persönlich kennengelernt habe ich Winkelmann allerdings nicht.
Karl Otto Winkelmann wurde am 26.11.1882 in Markneukirchen geboren. Sein Vater war der Beckenmacher Carl August Winkelmann.
Er lernte bei Theodor Scherzer hier am Ort, legt am 5.4.1924 die Meisterprüfung in Markneukirchen ab. Später arbeitete er bei Hermann Dölling jun. in Markneukirchen, dann in in Breslau und später als (Werkstatt-) Meister bei Johannes Adler.
1963 übersiedelte er zu seinem Schwiegersohn nach Bremerhaven, wo er 1979 verstarb.
Ob Winkelmann nun Ihre/Deine Geige gebaut hat, wird kaum noch feststellbar sein. In solchen Werkstätten wurde allgemein Zettel mit dem Namen des Firmeninhabers oder - schon sehr viel offener - des Werkstattmeisters eingeklebt.
Ich selbst habe so eine Geige noch nicht ausführlich gespielt, kann also zum Klang nicht viel sagen. Aber das ist doch auch nicht so wichtig. Dir (ich schreib jetzt einfach mal "Du", das find ich in Foren sowieso angebrachter) muß der Klang gefallen und vielleicht noch Deinem Lehrer. Kein Meister kann 100%ig identischen Klang in seine Instrumente einbauen, da ist schon mal das Holz viel zu einzigartig in Struktur und Wuchs. Selbst bei den ganz großen Namen gibt es gute und weniger gute Instrumente! Also, egal ob die Geige jetzt von Guadagnini oder von Winkelmann gebaut wurde, DIR muß sie gefallen.
Und sowohl Spiel als auch Klangideal unterliegen einer Entwicklung. Wenn man also noch lernt, kann es durchaus sein, daß man sich in ein paar Jahren nach etwas ganz anderem ausstreckt. Du schreibst, Du hast die Geige bereits erworden. Gut, dann geh damit zum Geigenbauer Deines Vertrauens und laß mal schauen, ob alles in Ordnung ist, vielleicht auch klanglich noch Verbesserungen drin sind. So Du noch keinen Geigenmacher hast, kann das ja auch am Gebortsort des Meisters sein, siehe
Geigenbauer.
Schöne Grüße und viele Freude mit der Winkelmann- Geige.
Udo