natürlich gibt es diese Wehmut in der Generation, die hier nach dem letzten Krieg die Trümmer beiseite geschafft und aus dem Wenigen vorhandenen neue Betriebe aufgebaut hat.
Dann durfte man auch miterleben, wie sich ein Carsten Rohwedder ehrlich darum bemühte, von der Konkursmaase zu retten was zu retten ist und als Folge dessen wurde der Mann dann kurzerhand gewaltsam vom Leben zum Tode befördert. Jetzt war ja Platz für die Freundin des "Dicken von Oggersheim" und diese geniale Frau Greuel tat ja auch mit ganzer Kraft was sie konnte... Daà es mit deren Können nicht so sehr weit her sein kann, zeigt wohl die Bilanz der EXPO mit knallharten Zahlen und Fakten die man zweifelsfrei nicht den unberechenbaren DDR-Altlasten zuschreiben kann.
Nein, die Arbeitsweise der Treuhandanstalt (welch ein verlogener Begriff an sich) war von Beginn an politisch so gewollt. Untersetzt wird das durch das Statistische Bundesamt, welches mit klar vergleichbaren Zahlen z.B. zum Stand der Staatsverschuldung aufwartet und da ist gut zu erkennen, wann wo der Schuldenstand in welcher Höhe pro Kopf der Bevölkerung vorhanden war und es ist noch mehr an Zahlen abzulesen, beispielsweise auch, welche Auswirkungen dieser Zeitabschnitt der Geschichte für die westdeutsche Wirtschaft hatte.
Hervorhebungen durch Unterzeichner.Wikipedia hat geschrieben:Im Jahr 1998 schätzte der Untersuchungsausschuss des Bundestages DDR-Vermögen den Schaden, der durch Veruntreuung, Betrug und andere kriminelle Handlungen seitens Mitarbeitern der Treuhandanstalt und ihrer Nachfolgeorganisation BvS bei der Privatisierung der DDR-Volkswirtschaft verursacht wurde und errechnete eine Summe zwischen 3 bis 10 Milliarden DM.
Bei der Privatisierung ehemaliger Staatsunternehmen hatten sich nach Erkenntnissen der Ermittler in Hunderten Fällen Treuhänder, aber auch Angestellte und Kunden der Firmen im Ãbergang illegal bereichert oder hatten Geld veruntreut. Der Treuhandanstalt mangelte es sowohl an personeller Kapazität wie Kompetenz, um eine wirksame Kontrolle auszuüben. Sie war bei ihrer Kontrolle auf Wirtschaftsprüfungsfirmen angewiesen.
Hierzu Korrektur: Als die Mitarbeiter, die für das Controlling zuständig waren, sich auf die Suche nach den verschwundenen ca 30 Milliarden D-Mark machen wollten, wurden diese fristlos entlassen und damit sie dies nicht öffentlich publik machen, wurde ihnen Todesdrohungen nachgeschickt. So die Aussage zweier Betroffener. Zu den verschwundenen Milliarden und den Todesdrohungen hat es bisher weder eine Debatte noch einen Untersuchungsausschuss im Bundestag gegeben. Die damalige Chefin der Treuhand, die ehemalige niedersächsische Wirtschaftsministerin Birgit Breuel, hat selbst nichts zur Aufklärung beigetragen noch hat sie sich schützend vor ihre Mitarbeiter gestellt. Stattdessen wurde sie zur Belohnung Chefin der Expo 2000 in Hannover.
In den 50-er und 60-er Jahren gab es in der DDR das NAW = Nationale Aufbauwerk der Nationalen Front. Ohja, wenn wir sonst schon nichts drauf hatten, im erfinden bombastischer Bezeichnungen für Betriebe und Organisationen hat uns niemand was vorgemacht

Im Rahmen des NAW wurde jede Menge freiwillige Aufbauarbeit durch dei Bürger geleistet. Es entstanden auf diese Weise z.B. Kultureinrichtungen wie Zoologische Gärten, Museen, Freilichtbühnen, Landschaftsparks, Sportplätze, Bäder aber auch StraÃen und Gehwege oder neue Verkaufsstellen u.v.a.m.
Material und Werkzeuge wurden gestellt, die Arbeitsleistung erbrachten die Menschen kostenlos. Es gab oftmals zu futtern und zu trinken zum Nulltarif. Warum haben wir das gemacht? Einfach weil es Spaà gemacht hat und zudem gab es dafür auch eine gesellschaftliche Anerkennung. Kleine Mauersteine in der Form winziger Briefmarken mit aufgedruckter Stundenzahl konnte man in ein Nachweisheftchen einkleben

Inden siebziger Jahren dann pervertierte diese Einrichtung, die sich nun VMI = Volkswirtschaftliche Masseninitiative nannte in der Form, daà z.B. Bürger, die eine Neubauwohnung bei einer Genossenschaft haben wollten gezwungen wurden, eine beträchtliche Anzahl von "Aufbaustunden" abzuleisten. Dafür bekamen sie natürlich kein Geld, die erbrachten Arbeitsstunden wurden allerdings bezahlt - an die jeweilige Genossenschaft, von den Betrieben /Einrichtungen die diese Leute nebenher beschäftigen durften. Alternativ konnte auch eine Einmalzahlung von ca. 5 - 6 TM den Kandidaten von der zu erbringenden Leistung befreien. Das konnten sich nur wenige leisten. Bei der freiwilligen Teilnahme an VMI-Projekten gab es nun eine Vergütung von ca. 5 Mark/h, natürlich steuerfrei und auf diese Weise haben sich viele ein nettes Taschengeld nebenher verdient. Hier war es weniger der Idealismus der zum Mitmachen antrieb sondern vielmehr der schnöde Materialismus

Bis über die Mittsechziger war in der DDR eine stetige Aufwärtsentwicklung für Jedermann spürbar: Lebensmittelkarten und Rationierungen entfielen, die Preise sanken kontinuierlich und Löhne / Gehälter bewegten sich, wenn auch zaghaft, nach oben.
"Wir werden den Westen überholen ohne ihn einzuholen!", so die sinngemäÃe Kampfansage der Staats- und Parteiführung in den Mittsechzigern, erntete nicht endenwollende Lachsalven unter der Bevölkerung. Daà das aber garnicht zum lachen ist, erkannten die wenigsten. Die Funktionärssprache entwickelte sich zunehmend diametral zur (Volks-)Umgangssprache. Auf gut Deutsch - kein Schwein wuÃte, was die da oben eigentlich sagen wollten.
Norbert brachte ja auch den aus den frühen Achtzigern stammenden Ausspruch "Aus unseren Betrieben ist noch viel mehr herauszuholen!" in die Diskussion ein. Gesagt hatte ihn wohl Honni höchstselbst auf irgendeiner Parteikonferenz und da war er natürlich sofort durch alle Medien, die sich in Dienstgeilheit nahezu zu übertreffen suchten "weltweit" in aller Munde. Wenn sich sonst nie jemand für Parteitagsreden interessierte, in diesem Falle wurde das flugs in die Tat umgesetzt. Also, um an Marx anzulehnen: "Das Wort wird zur materiellen Gewalt!" traf hier voll und ganz zu - war aber wohl so nicht gemeint


Ja, Sprüche hatten wir schon ganz gute

"Dieser Satz ist so gut, der braucht gar nicht bewiesen zu werden!"

Kunst und Kultur hatten in der DDR einen sehr hohen Stellenwert und wenn es auch die Vokabel "Hungerkünstler" gab und gibt, so traf die auf keinen einzigen DDR-Künstler im übertragenen Wortsinne zu. Eine sehr groÃzügige Vergabe von Auftragswerken sicherte Malern, Bildhauern, Kunsthandwerkern u.a. ein sehr gediegenes Auskommen.
Kulturhäuser, Theater und Museen hatten zu keiner Zeit personelle Probleme und wenn dann nur die, daà sie offene Planstellen nicht besetzen konnten. Doch dieses Problem betraf die gesamte Wirtschaft gleichermaÃen. Logisch ist allerdings auch, daà städtische Sammlungen finanziell keine vergleichsweise so opulente Ausstattung hatten wie dies bei staatlichen Museen der Fall war. Letztgenannten war in der Regel auch eine eigene Forschungsstelle zugeordnet, deren Etat unabhängig vom Etat für die öffentliche Sammlungsunterhaltung festgesetzt war. Die Eintrittspreise für Museen bewegten sich im Bereich zwischen 10 Pfennigen und 1 Mark! Damit kann ein Haus und sei es noch so klein überhaupt nicht wirtschaften! Deswegen gab es Zuschüsse pro Besucher aus dem Staatshaushalt. Um gröÃere Sammlungen von Privat ankaufen zu können, fehlte allerdings nicht selten das nötige Kleingeld besonders bei den städtischen Häusern. Da setzte man auf Lokalpatriotismus und das funktionierte auch ganz gut.
GröÃtes Problem nahezu aller Kulturbauten war die bauliche Erhaltung. Besonders Museen hatten mit dem zunehmenden Substanzverfall ihrer Domizile zu kämpfen. Das allerdings war auch eine Frage von mangelhafter Haltbarkeit der neu verbauten Materialien. Ein Dach, doppelt gedeckt mit glasierten Bibern hat eine Standzeit von weit über 100 Jahren. Ein gleiches, doppelt gedeckt mit "Plattensteinen" aus Beton tut es keine 25 Jahre, oft nichtmal 15 Jahre! Ein Essenkopf aus Klinkersteinen hält 30 Jahre locker ab - ein solcher aus "Hartbrandstein" MZ250 tut es wenn es gut geht 15 Jahre. Eine Regenrinne aus Titanzink oder Kupfer bringt es auch auf ein Jahrhundert. Eine solche aus verzinktem Eisenblech ist nach 10 bis 20 Jahren restlos fertig und eine Dachrinne aus PVC hat schlimmstenfalls nach dem ersten Winter ausgelebt! Mit Anstrichstoffen aller Art schaute es ähnlich aus.
Eines darf nicht unbeachtet bleiben: Gerade in den vergangenen 10 bis 15 Jahren wurden auf dem Gebiet moderner Baustoffe nie geahnte Erfindungen gemacht und eingeführt. Die enorme quantitative Verringerung der Abgasemissionen hat einen weiteren positiven Effekt in Bezug der Erhaltung von Bausubstanz.
Was das Beispiel mit der nicht zustande gekommenen Zusammenarbeit betrifft:
Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen, daà ich das schon verstehen kann. Das Ostunternehmen verfügt (i.d.R.) über eine völlig unzureichende Kapitaldecke - ein Umstand den man sich natürlich nicht auf die Visitenkarte drucken läÃt. Eine wie auch immer geartete Zusammenarbeit, wäre unter solchem Vorzeichen niemals von Gleichrangigkeit getragen.
Es gibt ein paar Beispiele, wo soetwas funktioniert hat. Es gibt auch ein paar Beispiele, wo es sich ins Gegenteil verkehrt hat, wo der Ostbetrieb die Westfirma übernommen hat. Das sind aber ausnehmend seltene Fälle und die betreffen kaum das produzierende Gewerbe.
In der Vergangenheit war es leider Standard, daà Westfirmen hier einen Anschluà suchten und wenn sie den hatten, dauerte es nicht lange und es gab kein "hier" mehr. Diese Art der Zusammenarbeit hat sich in den letzten Jahren ein wenig gewandelt. NUn passiert es eher, daà es nach einer kurzen Zusammenarbeit eine Fusion gibt und in Folge dieser bleibt nur noch "hier" ein Unternehmen. "Drüben" wird dicht gemacht. Das ist wohl auch nicht das Gelbe vom Ei!
Die Landwirtschaf hat auch so ihre Besonderheiten. Da wird als Beispiel (natürlich verbürgt) ein groÃer Hof in Bayern stillgelegt und dafür kassiert man eine ansehnliche Stillegungsprämie von der EG. Natürlich hat man alles Vieh dazu verkaufen müssen. Wurde nach Polen gekarrt, was da noch nicht EG-Mitglied war. Die Familie zieht mit ihrem Krempel nach Sachsen und kauft von der Treuhand-Greuel eine ehem. groÃe Genossenschaft auf. Symbolpreis 1 Mark oder sowas in der Richtung. Hier meldet sie eine neue Betriebseröffnung an und kassiert als Neueinrichter eine üppige staatliche Subventionszahlung. Die hatte man sich freilich im Vorfeld zusichern lassen. Das Geld wird benutzt um einen ansehnlichen Viehbestand zu kaufen. Da man davon ausgeht, daà Rindviecher nichts weitererzählen können, "kauft" man sich flugs in Polen eine Herde. Na klar, es sind die eigenen Kühe, die eben nur auf dem Papier ihre Staatsviecherschaft veränderten. Ca. 1,5 Jahre ging der Spuk. Dann wanderte erneut ein Mitglied der Familie hinter Gitter. Das Geld freilich ist "weg". Wie schon zuvor in Bayern.
Das ist ganz sicher nicht typisch für den "Westbauer" doch es ist leider vieldutzendfach so hier gelaufen und die Angeschmierten waren stets die dummgläubigen Ossis, welche sich bei derlei Herrschaften verdingt hatten. Auf den Arbeitslohn könne sie nun warten bis zum Sanktnimmerleinstag.
Im Bereich der Industrieen schaut es ganz genau so aus. Wessis kauften sich hier ein, z.B. in ein renommiertes weit über 100-jähriges Glaswerk. Zum Eintrittszeitpunkt schrieb man schwarze Zahlen, lebte nicht eben üppig aber solide. Es sollte investiert werden und die Banken stellen sich sehr gern quer wenn ein Ossi Geld braucht. Mit einem Westpartner geht das dann plötzlich wie geschmiert - naja, das bluffen und blenden hat hier niemend gelernt weil es nicht gebraucht wurde! Kurz und gut, die Firma gibt es nicht mehr. Nachdem der eherenwerte Herr klammheimlich nicht mehr auftauchte und auch nicht mehr zu erreichen war, stellte man plötzlich fest daà groÃe Teile der Mustersammlung unauffindbar sind; komischerweise nur die wertvollsten Stücke in "Sicherheit" gebracht wurden. So sicher, daà sie niemand mehr findet. Ohne Musterkollektion kannst Du den Betrieb zumachen weil Du einfach nichts mehr produzieren kannst. das ist genauso als wenn man einem Bäcker seine Familienrezepte klaut und in eigener Bäckerei nach diesen Rezepten produziert. Wer die Muster besitzt, der hat auch das Recht. Es ist gleichbedeutend einem Patent.
So gesehen haben sich westdeutsche Glücksritter wirklich an Honnis Hinweis gehalten und aus den Betrieben herausgeholt was herauszuholen ging.
Der prozentuale Anteil von Lumpen und Betrügern ist auch in der westdeutschen Bevölkerung nicht so überproportioniert wie es von den hier gebeutelten Menschen empfunden wird. Da an einem Halunken aber nicht selten hunderte Einzelschicksale hängen, bekommt das eine andere Wichtung als wenn einer beim Kartenspielen mogelt.
Ich sage Dir ganz ehrlich, daà ich zu keinem Wessi mehr Vertrauen habe, der von selbst zu mir kommt!
Dessenungeachtet habe ich eine ganze Reihe langjähriger Geschäftspartner sowohl in Westdeutschland als auch in der Schweiz und in Ãsterreich.
Die habe ich mir allerdings bis auf eine Ausnahme selbst ausgesucht und natürlich kenne ich die meisten davon auch persönlich. Angeschmiert hat mich von denen noch keiner und ich bin sicher, daà das auch so bleibt. In den Fällen wo zwischenzeitlich eine Neue, die junge Generation die Firmenleitung übernommen hat, haben sich unsere Wege halt getrennt. Das ist alles.
Daà die "blühenden Landschaften" nichts anderes als ein Märchen sind, eine absichtliche Lüge, nun das war hier genau wie "drüben" jedem Menschen klar, der nur ein klein wenig in Politik und Wirtschaft involviert war. Zugegeben, auf 20 Jahre haben wir das auch nicht geschätzt, weil wir mit soviel staatlich sanktionierter Kriminalität einfach nicht gerechnet hatten.