Hallo liebe Fachläute
ich habe 2 Meistergeigen von Fried.Aug.Glass jun. gebaut um 1830/1840 und Franz Johann Glass gebaut in den 1920er Jahren. Meine Frage ist wie Johann und Friedrich August Glass verwandschaftlich zueinander stehen ?? Meinen Nachforschungen zufolge würde es (wenn ich richtig liege) 2 Möglichkeiten geben...ich bin mir aber ziemlich unsicher. Vieleicht könntet ihr ja Licht ins dunkel bringen wäre schön wenn ihr mir helfen könntet und mir helfen könntet mehr über meine beiden Schätzchen zu erfahren
LG aus dem Harz
Anke
Verwandschaftsverhältnisse :-)
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Re: Verwandschaftsverhältnisse :-)
Hallo Anke,
wie Meinel ist Glaà in Klingenthal kein Name, sondern ein Sammelbegriff, wie man dort scherzhaft zu sagen pflegt. So gestaltet sich die Zuordnung einigermaÃen schwierig. Ich verwende einheitlich die Schreibung GlaÃ, dabei ging es von Glas über Glass zu Glaà munter durcheinander. Also, die Linie sieht folgendermaÃen aus:
Johann Christoph GlaÃ
1747-1827
Friedrich August Glaà sen.
1774-1833
Friedrich August Glaà jun.
1796-1857
Johann August Traugott GlaÃ
1819-1895
Franz Johann GlaÃ
1847-1935
In dieser Darstellung sind nur die relevanten Kinder dargestellt Friedrich August Glaà sen. z.B. hatte 5 Geigen bauende Kinder!
So, sind nun alle Klarheiten beseitigt? Ich könnte mir übrigens gut vorstellen, daà man sich im Museum über eine Vorstellung der Schätzchen - evtl. mit Fototermin - freut!
Schöne GrüÃe
Udo
P.S. Die beiden Vermutungen darzustellen, hätte übrigens das Antworten erleichtert - Variante 1 ist OK, oder so.. Aber da gerade Musiktage, oh Pardon, International Instrumental Competition here in Markneukirchen läuft, hab ich ja grad nix anderes zu tun
wie Meinel ist Glaà in Klingenthal kein Name, sondern ein Sammelbegriff, wie man dort scherzhaft zu sagen pflegt. So gestaltet sich die Zuordnung einigermaÃen schwierig. Ich verwende einheitlich die Schreibung GlaÃ, dabei ging es von Glas über Glass zu Glaà munter durcheinander. Also, die Linie sieht folgendermaÃen aus:
Johann Christoph GlaÃ
1747-1827
Friedrich August Glaà sen.
1774-1833
Friedrich August Glaà jun.
1796-1857
Johann August Traugott GlaÃ
1819-1895
Franz Johann GlaÃ
1847-1935
In dieser Darstellung sind nur die relevanten Kinder dargestellt Friedrich August Glaà sen. z.B. hatte 5 Geigen bauende Kinder!
So, sind nun alle Klarheiten beseitigt? Ich könnte mir übrigens gut vorstellen, daà man sich im Museum über eine Vorstellung der Schätzchen - evtl. mit Fototermin - freut!
Schöne GrüÃe
Udo
P.S. Die beiden Vermutungen darzustellen, hätte übrigens das Antworten erleichtert - Variante 1 ist OK, oder so.. Aber da gerade Musiktage, oh Pardon, International Instrumental Competition here in Markneukirchen läuft, hab ich ja grad nix anderes zu tun
Re: Verwandschaftsverhältnisse :-)
Danke für die Antwort das Johann Glass quasi der Enkel von Friedrich August junior ist, war die erste Möglichkeit. Verwirrend ist nur, dass es so unglaublich viele Namensverdopplungen giebt... zb. Johann Traugott... auch Friedrich August giebt es mindestens 3 mal Ich komme sicher zu euch ins Vogtland...wollte schon immer mal in die Musikinstrumentenausstellung (ich oute mich jetzt mal als grosser Fan von vogtländischen Geigen).Meine zwei Schätzchen werd ich dann natürlich mitbringen
Also vielen lieben Dank nochmal und viele Grüsse aus dem (momentan) sonnigen Wernigerode
Anke
Also vielen lieben Dank nochmal und viele Grüsse aus dem (momentan) sonnigen Wernigerode
Anke
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Re: Verwandschaftsverhältnisse :-)
Lieber Udo, noch sind nicht alle Klarheiten beseitigt: Wo ordnen wir den Spross aus der Glass Familie mit dem Brandstempel C*F*G ein ?
2008 habe ich eine Geige mit dem Brandstempel C*F*G erworben ohne die Spur eines Geigenzettels im Inneren. Meiner Tochter habe ich an Weihnachten dieses schön klingende Instrument vermacht und nun möchte sie auch über die Genealogie des Glass Dynastie mehr erfahren.
Ist es der Carl Friedrich Glass (August I.) 1791 oder der Christian Friedrich Glass 1815 - oder denkbar schlimmstes Szenario: hat irgendein Anonymus den Brandstempel geklaut und damit eine beliebig andere Geige "gefälscht" ?
Johannes Meinl hat an anderer Stelle in diesem Forum geschrieben:
Die Halslänge meiner C*F*G misst vom Obersattel bis Deckenrand 13,5 cm - also handelt es sich schon mal nicht um eine Kurzhalsgeige.
Grüsse aus dem Bündnerland
Berne
2008 habe ich eine Geige mit dem Brandstempel C*F*G erworben ohne die Spur eines Geigenzettels im Inneren. Meiner Tochter habe ich an Weihnachten dieses schön klingende Instrument vermacht und nun möchte sie auch über die Genealogie des Glass Dynastie mehr erfahren.
Ist es der Carl Friedrich Glass (August I.) 1791 oder der Christian Friedrich Glass 1815 - oder denkbar schlimmstes Szenario: hat irgendein Anonymus den Brandstempel geklaut und damit eine beliebig andere Geige "gefälscht" ?
Johannes Meinl hat an anderer Stelle in diesem Forum geschrieben:
Zur genaueren Identifikation könnten die Masse der Geige führen: vor 1900 hatten die Geigen oft einen um 1 cm kürzeren Hals. Diese wurden ab ca. 1810 geschäftet, dann gelten sie als sogenannte "Kurzhalsgeigen", die heute von Barockmusikern sehr gesucht sind; die Halslänge vom Obersattel bis zum Deckenrand gemessen sollte normalerweise 13,5 cm sein - ein "Kurzhals" misst ca. 12,5cm.J. Meinl hat geschrieben:" Zunächst erst einmal zum Signum C F G. Laut Dr. Bernhard Zoebisch ("Vogtländischer Geigenbau" bis 1850) stammt das Brandzeichen von Christian Friedrich Glass; und da gibt es gleich vier Geigenmacher und vier Bogenmacher in diesem Zeitraum (ca. 1750-1820). Als Geigenmacher gab es zum einen C.F. Glass: 1.5.1770-6.11.1839 in Untersachsenberg; C.F. Glass: 4.5.1781-7.11.1850; C.F. Glass: 8.10.1810-14.9.1842 in Untersachsenberg/Klingenthal und C.F. Glass: 12.1.1814-9.11.1859 in Klingenthal. Aber welcher von den vieren ist mir auch nicht klar. Viel mehr, auÃer Angaben zur Heirat und dem Vater , ist in diesem Buch auch nicht aufgeführt. Von Nachkommen im Geigenbau ist mir leider auch nichts bekannt. Auf jeden Fall existiert keine direkte Linie der Familie Glass mehr, die in diesem Handwerk tätig ist.*
Die Halslänge meiner C*F*G misst vom Obersattel bis Deckenrand 13,5 cm - also handelt es sich schon mal nicht um eine Kurzhalsgeige.
Grüsse aus dem Bündnerland
Berne
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Re: Verwandschaftsverhältnisse :-)
Sorry, 2006 es muss heissen, nicht 2008 - Es gibt hier (k)eine oder bloss eine zeitlich enger begrenzt nutzbare EDIT Funktion , um einen Fehler nachträglich zu korrigierenn...Berne Hausmann hat geschrieben:... 2008 habe ich eine Geige mit dem Brandstempel C*F*G erworben ...