Christof Hanusch nimmt WeiÃgerber-Gitarren des Museums bei âSaiteâ
Am Mittwochabend luden der Museumsverein und der 1. Vogtländische Gitarreförderverein Erlbach e.V. bereits zum zweiten Mal zu einem besonderen Konzert ins Gerber-Hans-Haus ein. Zu Gast war, wie auch schon bei der ersten Veranstaltung, Christof Hanusch aus Berlin. Diesem gelang es erneut hervorragend, in rund 2 Stunden den knapp 90 Besuchern das Leben und Wirken von Richard Jacob âWeiÃgerberâ in âWort und Tonâ vorzustellen.
Den Leitfaden seiner Ausführungen bildete hierbei die Markneukirchner WeiÃgerber-Gitarren-Sammlung. Christof Hanusch lieà es sich nicht nehmen, auf jedes einzelne Instrument einzugehen, Besonderheiten hervorzuheben und dessen Entstehung in die einzelnen Schaffensperioden des Richard Jacob einzuordnen. Alle noch spielbaren Gitarren stellte er dem Publikum jeweils mit zwei bis drei passenden Musikstücken vor. Hierbei offenbarte er sein auÃerordentliches musikalisches Talent als Gitarrist. Bravourös meisterte er die Tücken des âbetagten Werkzeugsâ und lieà sich weder von der allgemein kleineren Bauform als auch von der stimmungsgefährdeten Darmbesaitung irritieren.
Das Publikum lauschte den âFantasienâ und âRomanzenâ ebenso gespannt, wie der Theorie. Besonderes Interesse weckte unter anderem die Tatsache, dass Richard Jacob die Böden der Instrumente nicht aus einem Stück, sondern aus vielen einzelnen Rippen fertigte. Auch der Umstand, dass âWeiÃgerberâ die Decken seiner späteren Instrumente mit einer eher geigentypischen Hohlkehle versah, versetzte viele Besucher in Erstaunen. Speziell den Markneukirchnern wurde wieder einmal mehr bewusst, welche Bedeutung Richard Jacob im deutschen Zupfinstrumentenbau spielt und wie wenig das eigentlich geschätzt und heute für die Werbung genutzt wird. Wir sollten mehr daraus machen!
Ob Fachmann der âzupfenden Zunftâ oder interessierter Laie: Für jeden Besucher war etwas dabei â sowohl musikalisch als auch verbal. Letzteres sogar im doppelten Sinne, da Hanuschs Erklärungen für alle nicht deutschsprachigen Gäste von Patrick Zeoli ins Englische übersetzt worden.
Am Ende des Konzerts bestand für einige Interessierte im Publikum die einzigartige Möglichkeit, sich selbst auf einer WeiÃgerber-Gitarre zu versuchen. Diese nutzten einige Gitarristen, deren Neugier über die Ehrfurcht vor dem Material siegte. Dem Publikum war es auf diese Weise vergönnt, die Instrumente auch einmal in der Interpretation anderer Musiker zu hören. Das rundete die gewonnenen Eindrücke vollends ab.
Vielen wird dieser Abend bestimmt noch lange in positiver Erinnerung bleiben. Dazu trug erneut auch die Scheune des Gerber-Hans-Hauses bei, welche den zahlreichen Gästen im allgemeinen erneut eine gemütliche Atmosphäre und dem Musiker im besonderen eine erstaunlich gute Akustik bot.
Sebastian Wildgrube
FSJ-Kultur
Musikinstrumenten-Museum Markneukirchen
Konzert mit WeiÃgerber-Gitarren
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